Weil sie sich nicht mehr regelmäßig treffen konnten, haben die Schienenfans zu Hause gearbeitet. So ist zum Beispiel durch einen 3-D-Drucker die Brücke entstanden, über die einst die Züge über die Aue rollten und die nun im Miniaturformat den Weiterbau der Strecke bis zum Bahnhof Messenkamp ermöglicht. Nun müssen die Bastler das Mini-Bauwerk nur noch mit Geländer und Farbe versehen. Auf ähnliche Weise soll der Messenkämper Bahnhof entstehen. Ebenfalls am heimischen Computer ließen sich die Recherchen über die historische Bahnlinie fortsetzen. Zudem fanden sich bislang unbekannte Bilddokumente. Vom Lauenauer Amts- und Fleckenmuseum erhielt Sprecher Hans-Werner Miek Tischvitrinen, in denen unter anderem ein historischer Eisenbahntelegraph ausgestellt wird. Zur Förderung der Jugendbetreuung konnte die Gruppe zwei komplette Pkw-Ladungen Materialien der inzwischen aufgelösten Modellbahn-AG der Rodenberger Schule übernehmen. „Wir hoffen sehr, dass auch einige Schüler mitkommen”, wünscht sich Miek. Immer umfangreicher ist das Archiv mit zahllosen Belegen aus dem ehemaligen Bahnbetrieb geworden. Gerade erst kam ein ganzer Stapel Frachtbriefe in die Lauenauer Sammlung, die vor etlichen Jahren vom hiesigen Heimatverein im Tausch nach Bad Münder gelangten und jetzt zurück in den Flecken gekommen sind. Doch das Prunkstück kam aus Rodenberg. Rudolf Zerries übergab eine Schüler-Monatskarte, mit der Vorfahr Heinrich Böhling täglich zwischen der Deisterstadt und Bad Nenndorf pendelte. Schnell ermittelten Zerries und Miek, dass das Billett aus der Zeit zwischen der Gründung des Gymnasiums (1922) und der Abschaffung der vierten Wagenklasse der Bahn (1928) stammen muss. Foto: al