Stern-Leser kennen ihn, taz-Leser ebenso und auch in anderen Magazinen hat er sich in seinem mittlerweile 65 Jahre währenden Leben getummelt. Til Mettes Cartoons fallen ins Auge und sollen genau das sein, was er mit seinem Titel verspricht, sagt er im Interview: Für die moralische Elite mit Bildung, Geld und gutem Geschmack. Womit für ihn feststeht: Die Cartoons hat er auch für sich selbst gezeichnet. Denn in dieser Schublade sieht er auch sich. „Das Moralische soll im Bauch landen. Nicht im Kopf”, sagt Mette. Also nicht belehrend sein, sondern die Widersprüche im Leben zeigen. Dass er sich dabei an die eigene Nase fasst, gehört dazu. Das Moralische sei eigentlich von Anfang an sein Lebensziel gewesen. Auch schon, als er zunächst Pfarrer und dann Lehrer werden wollte. Um schließlich als Cartoonist mit gutem Geschmack und Moral zu Geld und Moral zu kommen.. Doch, sagt er frei heraus, Geld gehöre auch dazu. Das mache ihn frei in seinen Entscheidungen. Er sei ein Mensch, der sich glücklich schätze, von seiner Profession leben zu können – und betont, dass alle seine Auftraggeber ihm immer freie Hand gegeben haben mit dem, was er als links-grün versiffter Gutmensch unters Volk bringen wollte und will. Tabus kennt er keine. Jedes Thema kommt ihm gerade recht. Ob es nun die haarsträubenden Erlebnisse sind, die er vom Vorlesen der Gute-Nacht-Geschichten am Bett seiner Kinder aufs Zeichenbrett bringt, oder die verlogene Moral der Europäer, die mit dem Finger auf Trumps Mauerbau zeigen, während sie selbst Lager wie Moria tolerieren. Einen Querschnitt aus allem zeigt die Ausstellung in der Romantik. Ergänzt wird sie durch Malerei aus dem Atelier Mette. Die ist weniger bekannt, aber nicht weniger sehenswert. Geöffnet ist die Ausstellung mittwochs bis sonntags, 11 bis 16 Uhr und zu sehen bis Sonntag, 10. Oktober. Zum Signieren rückt Til Mette am Sonntag, 19. September, 11.30 Uhr, an. Scheint die Sonne, düst er in seinem alten Citroen Mehari in den Park des Kulturzentrums, um nicht nur zu signieren, sondern auch Schraubergespräche beim Treffen „Rund ums Steinhuder Meer” von Roadstern und Oldtimern zu führen. Mehr Informationen zur Ausstellung und zu Til Mette sind auf www.badrehburg.de hinterlegt. Foto: Til Mette