300 Personen demonstrieren für Demokratie und Europa | Schaumburger Wochenblatt

300 Personen demonstrieren für Demokratie und Europa

Im Halbrund hörten die Demonstranten auf die Rednerinnen und Redner auf dem Dr.-Ernst-Blumenberg-Platz in Bad Nenndorf. (Foto: gk)
Im Halbrund hörten die Demonstranten auf die Rednerinnen und Redner auf dem Dr.-Ernst-Blumenberg-Platz in Bad Nenndorf. (Foto: gk)
Im Halbrund hörten die Demonstranten auf die Rednerinnen und Redner auf dem Dr.-Ernst-Blumenberg-Platz in Bad Nenndorf. (Foto: gk)
Im Halbrund hörten die Demonstranten auf die Rednerinnen und Redner auf dem Dr.-Ernst-Blumenberg-Platz in Bad Nenndorf. (Foto: gk)
Im Halbrund hörten die Demonstranten auf die Rednerinnen und Redner auf dem Dr.-Ernst-Blumenberg-Platz in Bad Nenndorf. (Foto: gk)

Einige Bürgerinnen und Bürger aus Bad Nenndorf und Rodenberg schlossen sich zusammen, um im Staatsbad eine Demonstration „Für unsere Demokratie“ zu organisierten. Nahezu 300 Personen folgten dem Aufruf und versammelten sich auf dem Dr.-Ernst-Blumenberg-Platz in Bad Nenndorf. Immer wieder spendeten sie den Rednerinnen und Rednern starken Beifall, für ihre Ausführungen zur Demokratie und ließen gemeinsam kein Zweifel daran, dass sie sich für Demokratie und gegen nazistische Bestrebungen bekannter Parteien einsetzen.

„Wir sind hier, um uns für die Demokratie einzusetzen“, eröffnete Karl Heinz Oberlein, Mitorganisator und Moderator, die einstündige Demonstration. Mit ihr wende man sich gegen politische Parteien, „denen die Freiheiten unserer Demokratie nicht gefallen“. Es sei daher besonders wichtig, sich für die demokratischen Werte, wie Gleichberechtigung, Recht auf freie Meinungsäußerung, Pressefreiheit, Mitgestaltung und Mitentscheidung, Grund und Bürgerrechte, Gewaltenteilung, Achtung der Menschenrechte und Minderheitenschutz einzusetzen. Oberlein: „Wir sind die Basis der Demokratie. Unsere Demokratie ist eine der besten auf dieser Welt.“

Marina Jalowaja, jüdische Kultusgemeinde im Landkreis Schaumburg, formulierte es noch schärfer: „Die Demokratie brennt – weltweit und in Europa. Die Demokratie als tragendes Element der europäischen Integration. Sie ist Gegenstand vieler Auseinandersetzungen geworden. Das Friedensprojekt, die Europäische Union, ist gefährdet.“
Ralf Tegtmeier, stellvertretender Samtgemeindebürgermeister Nenndorf, bedankte sich bei den Organisatoren: „Gut, dass wir diese Veranstaltung für Bad Nenndorf und Rodenberg ins Leben gerufen haben. Damit können wir auch den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort die Gelegenheit gegeben, ihr Gesicht zu zeigen und für unsere Demokratie einzutreten.“ Er dankte den Teilnehmenden, die sich in Zeiten, in denen rechtsextreme Ideologien, Rassismus und Antisemitismus wieder aufleben, zu den Werten der Demokratie offen bekennen. „Diese Werte sind das Rückgrat unserer Gesellschaft. Wir müssen als demokratische Gesellschaft standhaft bleiben und die Bedrohungen durch die Feinde unserer Gesellschaft bekämpfen. Gerade in einem Jahr, indem die wichtige Wahl des Europaparlaments ansteht. Wir dürfen die Parlamente nicht Wählern überlassen, die Mehrheitsentscheidungen verachten.“
Tim Blanke, junges Ratsmitglied in Suthfeld, begeisterte mit seiner emotionalen und begeisternden Ansprache, in der er sich besonders den Jungwählern zuwandte. Auch nach der Europawahl am 9. Juni müsse das Europäische Parlament aus Demokraten bestehen. „Gehen Sie zur Wahl und wählen Sie eine demokratische Partei. Auch Menschen ab 16 Jahren können zur Europawahl gehen. Eine große Chance. Sagen Sie es den Jugendlichen weiter, dass auch sie demokratisch wählen. Der heutige Tag ist nur ein Auftakt zu weiteren Aktionen für die Demokratie in unserem Land.“ Ebenso mahnend und ermutigend sprachen Herwich Kurz, Bürger von Rodenberg und Mitveranstalter, Christina Leifheit von „Bad Nenndorf ist bunt“ e.V., Mark Schäfer aus Hohnhorst sowie Camilo Greul vom MEC Stadthagen.

Karl Heinz Oberlein lud zum Abschluss zu drei weitere Demonstrationen mit örtlichem Wechsel zwischen Bad Nenndorf und Rodenberg ein. Die nächste Demonstration für Demokratie und Europa findet am Freitag, 12. April, von 16.30 bis 17.30 Uhr auf dem Amtsplatz in Rodenberg statt, was Rodenbergs Bürgermeister Ralf Sassmann sehr begrüßt. Bereits der älteste Ehrenbürger von Rodenberg habe sich vor 100 Jahren für Offenheit, Humanismus und Demokratie eingesetzt. „Da ist es wichtig, dass sich der Ort auch dazu bekennt.“ Gerade in dieser Zeit, in der Gruppen am rechten Rand polarisierend wirken, müsse man sich für Demokratie positionieren und diese unterstützen. „Daher ist es wichtig, dass sich die Bürger auch zeigen.“ Die weiteren Demonstrationen finden am 7. Mai und am 7. Juni statt.


Winfried Gburek
Winfried Gburek

Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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