Hannover 96 geht nach drei Siegen in Folge mit viel Rückenwind in das Auswärtsspiel gegen Absteiger Holstein Kiel. Die Kieler kamen nicht gut in die Serie, holten am vergangenen Wochenende jedoch den ersten „Dreier“ gegen Fürth.
Gleich nach zwei Szenen in der Partie gegen Magdeburg reagierte 96-Stürmer Benedikt Pichler mit vor Verzweiflung verzogenem Gesicht, machte seinem Ärger auch schimpfend und gestikulierend Luft. Einmal wohl, weil der Pass eines Mitspielers auf ihn etwas ungenau kam. Beim zweiten Mal schien er mit der eigenen Ballannahme nicht zufrieden zu sein. Wer meint, aus den Gefühlsaufwallungen schließen zu müssen, dass es im 96-Team derzeit nicht gut läuft, geht gänzlich fehl. Pichler lieferte wie eigentlich die gesamte Mannschaft gegen Magdeburg eine starke Partie. Der Stürmer sicherte viele Bälle in der Spitze und legte sie auf die nachrückenden Kameraden ab. Zudem leitete er den ersten Treffer zum 1:0 durch Hayate Matsuda durch einen Steckpass ein.
Verwehrt blieb ihm beim Sieg über die Magdeburger allerdings ein eigener Treffer. Trotz eines insgesamt erfolgreichen Auftrittes darüber zu hadern, dass in der jeweiligen Situation nicht das Optimum herausgeholt wurde, ist als gutes Zeichen zu werten. Pichler und seine Teamkameraden stehen offenbar unter positiver Spannung und haben den Ehrgeiz, sich weiter zu verbessern.
96 und Magdeburg lieferten sich ein munteres Duell mit einer Vielzahl von Aktionen im torgefährlichen Bereich. Dabei erarbeitete sich auch Magdeburg gute Chancen. Der junge Innenverteidiger Ime Okon traf nach einer Ecke kurz vor der Halbzeit per Kopf zum 2:0 für die „Roten“. Der Abwehrspieler hatte im Aufbau zuvor nicht immer sicher gewirkt. Dies wiederholte sich in Hälfte zwei, als er mit einem Fehlpass Hannovers Defensive in arge Schwierigkeiten brachte. Aus Okons Versuch, den Fehler auszubügeln entsprang der umstrittene Elfmeter für Magdeburg. Hannover behielt jedoch trotz des Anschlusstreffers die Konzentration. Der eingewechselte Benjamin Källmann brachte den Sieg mit dem 3:1 unter Dach und Fach.
Nachdem 96 ein knackiges Auftaktprogramm erfolgreich absolviert hat, geht es mit Kiel nun anspruchsvoll weiter. Der Absteiger fand beim 2:O gegen Fürth zuletzt mit dem ersten Saisonsieg wieder in die Spur. Dabei bestimmte Gastgeber Fürth weitgehend die Begegnung, während Kiel geschickt verteidigte und auf Konter setzte. Dieser Kurs zahlte sich aus. Kiel erarbeitete sich eine Reihe von Chancen. Die Führung nach 31 Minuten bestärkte die Mannschaft aus Schleswig-Holstein noch. Fürth musste im Laufe der Partie noch mehr in die Offensive gehen, für Kiel eröffneten sich so Räume. Kiel ließ mehrere Tormöglichkeiten liegen, machte in der Nachspielzeit aber doch noch das 2:0.
Es ist zu vermuten, dass Kiel am Sonnabend (Anpfiff 13 Uhr) ebenfalls abwartend agieren wird. 96 wird wie von Trainer Christian Titz gewohnt unverdrossen die Offensive suchen. Gegen Magdeburg bewies sich erneut, dass der Coach auf einen Kader zurückgreifen kann, der es ihm erlaubt, auch von der Bank aus Impulse zu setzen.
Foto: bb