Gegen den SV Aue Liebenau unterlag die SG 28:29 (11:15). „Wir müssen uns an unser System halten, gerade im Abwehrverband. Tun wir das wie heute nicht, bekommen wir die Quittung”, äußerte Claas Wittenberg nach der Partie. Bis zum 7:5 zeigte die HSG eine starke Anfangsphase. Dann kam der verletzte Gästetorjäger Waldemar Buchmüller in die Partie und warf die HSG bis zur Pausensirene alleine ab. Sieben Buchmüller-Tore in Folge brachten die HSG 8:12 in Rückstand. In Hälfte zwei kam die HSG auf 18:20 heran. Beim 26:26 glich die HSG erstmals aus, beim 28:28 war es wieder die schwache Abwehr, die den entscheidenden Gegentreffer zuließ. Dabei war der Gegner völlig angeschlagen. Die Gallionsfiguren Buchmüller und Lenhard Grabisch schleppten sich nur noch humpelnd über den Platz.
Die HSG enttäuschte in dieser Situation taktisch. Ohne Umstellung in der Defensive gerieten die Gäste nicht ins Straucheln. Überhaupt wirkten die Gastgeber übernervös. Einfach schlampig vertändelte bei schnellen Vorstößen Felix Lattwesen mehrfach den Ball. Dieses Zeichen körperlicher Erschöpfung bemerkte „die Bank” viel zu spät. Unverständlich in dieser Hinsicht auch die langen Auswechselzeiten von Daniel Hilbig und Andre Steege. Zwei Spielertypen, die gerade in brenzligen Situationen über genügend Erfahrung verfügen.
Rückblickend lassen die Niederlage nur ein Fazit zu: Das Team ist für einen Spitzenplatz noch nicht gereift. Es mangelt an Umstellungsmöglichkeiten der Deckungsvariante und der richtigen Dosierung des Tempospiels. Ein Tritt auf die Bremse erscheint manchmal angesichts der vielen Fehler einfach sinnvoller. Im Ausblick auf die schwere Partie in Langenhagen ist bei gleichbleibender Leistungsstärke die dritte Niederlage in Folge zu befürchten. Foto: ro