Mit Stammtischgesprächen im Oktober 2006 hatte es begonnen. Ortsbürgermeister Horst Schwarze wurde auf das bevorstehende Schuljubiläum aufmerksam gemacht. Dem fehlten zunächst die Beweise. Horst Deerberg und ältere Eveser erinnerten sich an einen Stein über den Schuleingang, der auf das Jahr 1907 hingewiesen hat, aber inzwischen zugemauert wurde. Unterlagen und Pläne gibt es keine mehr. Im Archiv der „Schaumburg-Lippischen Landeszeitung” wurde eine Ausgabe vom 15. April 1908 gefunden, die von der Einweihung der neuen Schule in Petzen in der Woche zuvor berichtet hatte.
Horst Schwarze appellierte an Schule und Kollegium, „die verantwortungsvolle Arbeit wie bisher fortzusetzen, um den Grundschülern das nötige Rüstzeug zu vermitteln”. Reiner Brombach, als „Stadtdirektor und Bürgermeister” begrüßt, bezeichnete die Grundschule als „erste Station neben Elternhaus und Kindergarten, wo die Kinder für die Zukunft geformt werden”. Hier werde ihnen vermittelt, dass sie nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen.
Der hundertste Jahrestag falle, so Regierungsschuldirektor Jürgen Landfester, in eine Zeit des Umbruchs. Organisatorische und inhaltliche Veränderungen habe es immer gegeben. Pädagogische Entwicklungen seien ein Spiegelbild gesellschaftlicher Trends. Viele Schulformen würden von den Eltern heute immer mehr in Frage gestellt.
„Lehrer ist ein Beruf, Schüler ein Schicksal”, sagte Ausschussvorsitzender Thorwald Hey. „Hier habe ich die meisten Blutspenden geleistet, bei der Gestaltung des Schulhofes mit einem Mini-Bagger mitgewirkt und war in den 70er Jahren in ein Eveser Mädel verliebt”, erinnerte sich Hey. Manfred Heidmeier, der Vorsitzende des TVE Röcke, ist 1944 in Evesen eingeschult worden. In den Pausen mussten „alle in Reih‘ und Glied gerade vor dem geballten Lehrkörper stehen”. 1945 sei die Schule für die ostdeutschen Flüchtlinge geräumt und in den „Petzer Krug” verlegt worden. „Das hat mich bis heute geprägt”, gesteht Heidmeier.
Unter dem Motto „Schule früher” zeigten Schüler und Schülerinnen der Klasse 2B, dass damals alle Macht von dem Lehrer ausging und der Rohrstock zum Unterricht dazugehörte und willkürliche Strafen („100 mal aufschreiben”) verhängt wurden.
„Wer ein braves Kind will sein, der halte seine Kleidung rein”, kannte eine Schülerin aber den Satz, der den Lehrer glücklich machte. Die Klasse 3A führte „Lehrer Lämpel” nach Wilhelm Busch auf. Viel Beifall erhielt auch der Schulchor für das „Schulfestlied” und „Wir sind anders, das macht das Leben erst bunt”.
Unter dem Motto „Schule Evesen von gestern bis heute” zeigte Rolf Thielke Fotos vom Erweiterungsbau der Schule in 1968, Arbeitseinsätzen bei der Gestaltung des Schulhofes, Pausenspielen und früheren Schulfesten.
„Wir sind auf einem guten Weg”, meinte Thielke zum Abschluss des offiziellen Teils. Foto: hb/m