In etwa 50-Jahr-Schritten hat sich die Entwicklung der Sparkasse im Flecken Lauenau vollzogen: 1910 die Anmietung der ersten Räume durch die damalige Kreissparkasse Springe, 1959 (auch in einem Lauenauer Jubiläumsjahr) die Einweihung der eigenen Immobilie in der Coppenbrügger Landstraße und jetzt 2009 ein neuer Komplex. Der Gleichklang mit den Ortsjubiläen ist für Direktor Günter Klußmeyer jedoch nur „reiner Zufall”. Den Anlass für die Investition gebe „das ordentliche Wachsen” der hiesigen Geschäftsstelle. Die jetzige räumliche Situation lasse die zunehmend an Bedeutung gewinnende Kundenberatung und die damit verbundene Diskretion nicht mehr zu. Auch ein Umbau sei nicht möglich.
Deshalb sei über ein neues Gebäude entschieden worden, mit dem das Unternehmen „ganz bewusst ins Lauenauer Zentrum rücken” wolle. Nur vorübergehend war überlegt worden, sich im derzeit zu sanierenden Gebäude I des Gewerbeparks direkt an der „Plaza” zu etablieren. Doch dann bot sich in Gesprächen mit dem Flecken Lauenau die jetzt favorisierte Parzelle mit über 530 Quadratmetern an. „Das ist eine 1A-Lage”, befand auch Gemeindedirektor Uwe Heilmann, „dieses Objekt wird den gesamten Bereich rund um den Markplatz aufwerten”. Schon ist der vorgesehene Neubau in die örtlichen Planungen einbezogen:
Die bevorstehenden Bauarbeiten am Unteren Triftweg berücksichtigen bereits eine Zufahrt zu den künftigen Mitarbeiterparkplätzen. Parallel dazu will der Flecken Parkraum sowie eine Fußwegverbindung direkt in den Gewerbepark schaffen. Architekt Ronald Haupt erläuterte den rund 2,5 Millionen Euro teuren Komplex. Große Glasflächen sollen Transparenz und Offenheit darstellen. Weite Teile der Fassade werden verputzt, so dass sich das Gebäude vom Ziegelrot der übrigen Anrainer des Marktplatzes abheben kann.
Im Innern wird der historischen Entwicklung des neuen Standorts Rechnung getragen: Unverkleidete Dachkontruktionen und Abzugsrohre geben dem Kundenraum „Industriehallencharakter” und gleichen ihn damit dem übrigen Gewerbepark an. In ähnlicher Weise war auch das „Sägewerk” konzipiert worden. Mit rund 700 Quadratmetern Bürofläche wird die neue Geschäftsstelle fast doppelt so groß sein als die bisherige. Alle Kundenbereiche befinden sich behindertengerecht im Erdgeschoss; Personalräume und Mitarbeiterbüros werden im rückwärtigen Bereich in einem zweiten Geschoss angesiedelt.
Vor dem im November geplanten Baubeginn lässt der Flecken Lauenau die vorhandene Halle abreißen. Die Inbetriebnahme der neuen Filiale ist für den Herbst 2009 geplant. Bis dahin will die Sparkasse auch Klarheit über die weitere Verwendung des jetzigen Gebäudes gewonnen haben.
Die rund 400 Quadratmeter zuzüglich einer Kellerfläche bieten sich konstruktionsbedingt für eine gewerbliche Nutzung an. Über Kauf oder lediglich Anmietung könne ebenfalls verhandelt werden. Als Alternative könne ein Umbau zu Wohnungen in Frage kommen.
Wie Klußmeyer weiter betonte, sei die in Lauenau vorgesehene Investition auch für sein Unternehmen eine Besonderheit: „Es handelt sich um einen ersten echten Neubau seit mindestens 15 Jahren.” Zuletzt waren die Niederlassungen unter anderem in Bad Nenndorf, Stadthagen und Rinteln umfassend saniert worden. Foto: al