Anwohner im Finkenweg waren durch lautes Gejammer aufmerksam geworden. Aus der Kanalisation und von einem Dach kamen Laute, die mehr an Babygeschrei als an Katzenjammer erinnerten. Die alarmierten Ehrenamtlichen vom Tierschutzverein hatten zunächst Skrupel, die Feuerwehr zu alarmieren. „Nachdem wir mit unseren Rettungsmöglichkeiten nicht zum Erfolg kamen, haben wir schließlich doch die Leitstelle alarmiert”, erzählt die 1. Vorsitzende Jutta Schneider. Der Ruf wurde zur Feuerwehr Rodenberg geleitet und die rückte unverzüglich an.
Ausgerüstet mit einem speziellen Spiegel versuchten die Helfer zunächst herauszufinden, wo sich die kleinen Kätzchen denn tatsächlich befanden. Bald stellte sich heraus: Ein Katzenbaby hatte sich in einem Fallrohr verfangen, eines maunzte aus dem Untergrund in der Kanalisation. „Wir mussten das Fallrohr abmontieren und auch das Pflaster hochheben, um die Kleine aus dem Rohr zu retten”, erinnert sich Gruppenführer Marc Kommerein. Die Bergung aus dem Untergrund erwies sich als nicht so schwierig.
Doch damit war die Rettungsaktion im Wendehammer an der Finkenstraße noch nicht erledigt. Am nächsten Tag hörten die aufmerksamen Anwohner erneut lautes Katzengejammer. „Dann sind wir noch einmal mit Katzenfalle und Katzenkörben los”, berichtet Jutta Schneider weiter. Katzenkinder drei und vier hatten sich von einem Baum auf ein Hausdach „gerettet” und kamen von dort nicht weiter. Mit List und Tücke schafften es die Tierschützer schließlich, die beiden gut sechs Wochen alten Katzenkinder aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Die Katzenfamilie befindet sich jetzt in der Obhut des Tierschutzvereins, weil es offenbar keinen Halter gibt.
„Alle Beteiligten waren am Ende froh über die gelungene Rettung”, so Jutta Schneider. Und auch Marc Kommerein bestätigt, dass er und seine Kameraden mit einem guten Gefühl den Einsatz abgeschlossen haben. Die spontan von den Finkenweg-Anwohnern gesammelten 100 Euro teilt Jutta Schneider gerne mit der Feuerwehr. „Die haben ihre Sache ganz toll gemacht”, lobt die Tierschützerin und schließt in ihren Dank auch die aufmerksamen Anwohner mit ein. Foto: pd