„Viel zu gucken gibt es hier nicht”, befand Ausschussvorsitzende Catrin Döpke beim Ortstermin an dem Mini-Gelände: Zwei „Wipptiere” und eine Schaukel sind dort das ganze trostlose Inventar. Trotzdem werde die Fläche „als Zwischenstopp” von jungen Eltern benutzt, berichtete der mit beratender Stimme dem Gremium angehörende Vorsitzende des Rodenberger Heimatbunds, Henning Dormann, von eigenen Beobachtungen. „Aber attraktiv ist der Ort nicht”, wandte Uwe Märtens (SPD) ein, „da sind doch die Enten im Teich interessanter”.
Vor allem Ralf Sassmann (WGR) machte sich zum Befürworter baldiger Investitionen. Während der Mitunterzeichner des Antrags, Carsten Schulz (CDU), die Debatte schweigend verfolgte, trat er vehement für „diesen verarmten und vereinsamten Spielplatz” ein.
Das stieß bei Wilhelm Hartmann (SPD) auf Verwunderung. Er verwies auf eine soeben dem Rat vorgelegte Bauvoranfrage zum Bau eines Seniorenheims östlich des Rathauses. Diese sehe eine Zufahrt über den Burgwall-Weg vor. Wie berichtet, hatten vor einigen Monaten CDU und WGR einen Investor namhaft gemacht, der die Wohnanlage bauen wolle. Hans-Dieter Brand (SPD) hakte nach: Wenn der Fußweg zur Straße ausgebaut würde, sei der gegenwärtige Spielplatz-Antrag „kontraproduktiv”. Sassmann erwiderte, er sehe die Anbindung über den Burgwall als „schlechteste Lösung”. Sein WGR-Kollege Gerd Grädener ging noch weiter: „Ich würde so was nicht genehmigen.” „Was wollt ihr dann”, grummelte Hartmann, „etwa eine Zufahrt über den Amtsplatz? Oder habt ihr euch von diesem Projekt schon verabschiedet?”
Peter Friedrichkeit (SPD) erinnerte an einen Beschluss aus der vorangegangenen Sitzung, alle Spielplätze der Stadt untersuchen und Maßnahmen festlegen zu wollen: „Man muss doch nicht immer neue Sachen anleiern, ohne die alten abgearbeitet zu haben.” Das sah auch Ignaz Stegmiller (FDP) so: „Im Frühjahr machen wir eine Bestandsaufnahme und setzen für 2010 die Prioritäten.” Im Übrigen sei der Burgwall-Platz „doch zu klein für viele Geräte”. Märtens schlug zudem vor, „über einen besseren Standort nachzudenken”.
Sassmann ließ sich nicht beirren: „Dieser Spielplatz sei speziell für kleine Kinder und ändere nichts am geforderten Gesamtkonzept. Deshalb solle die Verwaltung geeignete Geräte und deren Kosten vorschlagen: „Diese Mittel wollen wir auf jeden Fall haben.” Foto: al