Eigentlich ist es eine spannende Geschichte, die die Brüder Grimm vor rund 150 Jahren zu Papier gebracht haben. Aber jedermann kennt sie bereits aus den Kindertagen: Das arme Mädchen Aschenputtel muss die Drecksarbeit erledigen, während sich Stiefmutter und –schwestern pflegen und nach einem geeigneten Heiratskandidaten Ausschau halten. Da kommt ihnen der Ball im Schloss gerade recht. Auch Aschenputtel geht unerkannt zum Tanz, genießt die Gunst des Prinzen und verliert ihren Schuh bei der überstürzten Flucht nach Hause.
Nun glaubt der Prinz, mit dem Fund die richtige Braut zu finden. Die beiden affektierten Schwestern machen sich Hoffnung; doch auf Blut – wie im richtigen Märchen – verzichtet das Textbuch: Da werden keine Fersen abgehackt. Die eine hat zur Erheiterung des Publikums lediglich „Quadratlatschen”, die andere „Minifüße”. Und so kommt es schließlich zum wohlbekannten Happyend.
Trotzdem: Nicht nur den kleinen Zuschauern hat das Märchenspiel gefallen. Große Leute freuten sich über Bühnenbild und Spiellaune der Akteure. Dass aber nach der letzten Szene am Wochenende auch noch ein Weihnachtsmarkt im Dorf war beziehungsweise eine große Kaffeetafel lockte, war fast noch schöner als eine Zugabe. Foto: al