Die Fachpraxis ist ein Kooperationsprojekt des Kreiskrankenhauses Stadthagen mit der Gemeinschaftspraxis für Strahlentherapie am Klinikum Minden.
„Das wird ein wesentlicher Anker für das Nachnutzungskonzept”, sagte Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier während des Richtfestes. Der Landkreis strebe eine Fusion mit dem Krankenhausträger Pro Diako und dem Krankenhaus Bethel in Bückeburg an. Die Praxis für Strahlentherapie werde auch danach in Stadthagen bleiben. Die Behandlungen seien ambulant. Die Praxis sei dadurch in Stadthagen besser positioniert an einem Standort in Richtung Bückeburg.
Den Rohbau der Praxis sahen sich die Gäste des Richtfestes bei einem Rundgang an. Wahrlich spektakulär ist der Bestrahlungsraum, in dem später der Linearbeschleuniger steht. Die Wände des Bunkers sind 1,70 Meter dick, rund um den Beschleuniger bis zu 2,50 Meter. Noch wirkt der fensterlose Raum recht offen. Doch wenn die Wand verkleidet ist, nimmt der Behandlungstisch den Rest der Fläche ein.
Er ist frei im Raum verschwenkbar, damit der Patient bequem liegen und gleichzeitig punktgenau bestrahlt werden kann. Die Tür ist auch schon in Stadthagen angekommen. Sie wiegt 30 Tonnen und wird an einer Spezialkonstruktion befestigt.
Im Sommer soll der Betrieb in der Praxis aufgenommen werden. Bis dahin gibt es noch einiges zu tun. Selbst wenn der Beschleuniger steht, dauert es weitere sechs Wochen, bis er richtig eingemessen ist. Die Belegschaft der Strahlentherapiepraxis am Klinikum Minden blickt bereits gespannt auf den Beginn in Stadthagen. In den vergangenen Jahren seien immer mehr Patienten aus dem Schaumburger Land nach Minden gekommen.
Dr. Arwed Junker hat sich gemeinsam mit seinen Kollegen Christine Kahl und Dr. Martin Sure entschieden, den Patienten entgegen zu kommen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Von Seiten des Landkreises habe es seit einiger Zeit Überlegungen gegeben, einen Kooperationspartner zu suchen. Dank der Hartnäckigkeit von Dr. Junker sei es jetzt soweit. Dieser sagte, die Praxis werde ein Unternehmen mit großer Zukunft. Er freue sich, dass „wir im Herzen Schaumburgs niedergekommen sind”, so Junker. Und dieses freudige Ereignis begossen die Anwesenden gern. Statt Schnaps auf dem Dach gab es Wasser im Bunker, aber mit den guten Worten des Bauleiters. Foto: ih