So ganz ohne offiziellen Akt wollte die Gemeinde das Ende der aufwendigen Bauarbeiten nicht verstreichen lassen. Schließlich sind in den Dorfplatz sowie in eine angrenzende Straßensanierung über 100.000 Euro im Rahmen der Dorferneuerung geflossen. Ohne diesen stattlichen Beitrag aus EU-Mitteln hätte Messenkamp diese deutliche Verschönerung in seinem Ortsteil wohl nie realisieren können.
Hinzu kam die von einigen Anliegern und Bürgermeister Frank Witte geborene Idee, dem ländlichen Ambiente auch eine passende Haltestelle zu geben. Die Steine waren bei den Tiefbauarbeiten gesichert worden; die Dachziegel stellte eine andere Hofeigentümerin zur Verfügung. Zwar gab es im Rat vorübergehend heftige Diskussionen um die vom Landkreis Schaumburg bezusschusste Investition von über 17.000 Euro; inzwischen aber sind offenbar die Stimmen der meisten Kritiker verstummt. Während der bau der Wände mit den tonnenschweren Steinen und der Dachstuhl von Handwerksfirmen erledigt wurden, war es Witte selbst, der mit Nachbar Norbert Schulze und etlichen Helfern die Pflasterarbeiten besorgte und das Dach eindeckte.
Zum Beginn der Einweihung musizierten die Turnerkapelle des TSV Germania Pohle und der örtliche Gesangverein „Am Deisterrand”. In einer kurzen Ansprache dankte Witte den vielen Helfern, zu denen insbesondere Nachbar Norbert Schulze gehörte. Dann griff er zur Schere: Eine große rote Schleife hatte bis dahin das neue Wartehäuschen umgeben.
Witte erläuterte den Anwesenden auch die Symbole, die der Antendorfer Bildhauer Friedjof Runge an einem Pfosten des Gebäudes aus Sand- und Kalksteinen herausgearbeitet hatte (SW berichteten). Dort sind unter anderem Zahlen und ein Kind für die täglich hier haltenden Schulbusse, das örtliche Wappen, Hoftore, der Kalkofen als Erinnerung an einen untergegangenen Industriezweig sowie Eulen zu sehen, weil diese einst in den hier abgerissenen alten Gebäuden brüteten. Zinnen als mittelalterliches Symbol sowie ein Bachlauf mit den Dächern dreier Gehöfte geben die Gründungsphase des Ortes wider.
Für ein imposantes Intermezzo sorgten Hans-Jürgen Müller und Manfred Zeuke, die zur Drehorgelmusik Moritate auf das Dorf und seinen neuen Mittelpunkt sangen.
Inzwischen sind zur Finanzierung der Bildhauerarbeit Spenden eingegangen. Die größte davon stammt von der Sparkasse Schaumburg, deren Lauenauer Geschäftsstellenleiter Frank Frevert die bevorstehenden Ortsjubiläen von Lauenau, Feggendorf und Hülsede in einem Atemzug mit Altenhagen II nannte: „Jetzt beginnt hier eine neue Zeitrechnung - mit der Einweihung dieses Dorfplatzes und seines außergewöhnlichen Wartehäuschens”. Auch der Erlös von Einweihung und Pfingstbaumfest, das die „Arbeitsgemeinschaft der örtlichen Vereine” mitgestaltet hat, soll der weiteren Ausgestaltung des Dorfplatzes dienen. Foto: al