Weitermachen oder nicht. Diese Frage stellte sich der Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur mit Blick auf die formalen Partnerschaften Tapolca in Ungarn und Eisenberg in Thüringen. Zu beiden Städten gibt es seit Jahren nur noch Kontakt auf der Verwaltungsebene. Aus Tapolca sei eine Zeit lang gar nichts gekommen. Seit Kurzem gebe es einen neuen Bürgermeister, der sich in Stadthagen schriftlich bereits gemeldet habe, so Bürgermeister Bernd Hellmann. Eisenberg erhielt nach der Wende Verwaltungshilfe durch Stadthagen. Man lade sich gegenseitig zu Veranstaltungen ein. Die letzten wurden aber wechselseitig wegen Terminüberschneidungen abgesagt.
Der Ausschussvorsitzende Burkhard Balz hatte eine Bestandsaufnahme der partnerschaftlichen Beziehungen Stadthagens angeregt. Hellmann berichtete von vielen privaten Initiativen durch Schulen, Vereine und Gruppen. Immer wieder seien diese mit ihren Partnern aus dem europäischen Ausland zu Gast im Rathaus. Ein Verein in Stadthagen pflege bereits seit mehr als 30 Jahren eine private Partnerschaft und sei damit das beste Beispiel für ein lebendiges Miteinander. Maria Börger-Suksdorf (Grüne) warb dafür, zu prüfen, ob auch private Initiativen von Fördermitteln der EU profitieren könnten. Balz, der ab Juli Abgeordneter im Europaparlament ist, berichtete von „Twin Cities”, einem Fördertopf zur Anbahnung und Unterhaltung von formalen Städtepartnerschaften. Karsten Becker (SPD) verwies auf den Aspekt Tourismus. Dieses sei das einzige Argument für ihn, formale Parterschaften gezielt zu fördern. Nicolaus von Schöning (SMS) sagte, man müsse auch den Mut haben, etwas offiziell zu beenden, wenn sich etwas selbst überholt habe und das zu pflegen nur noch Mühe kostet.