Pilgern ist Beten mit den Füßen, heißt es so schön. Die Jugendlichen stellten zu allererst fest, dass Pilgern schweißtreibend sein kann und müde Beine macht. Ausgangspunkt war der Mindener Dom. Auf dem Rad- und Wanderweg von Minden nach Barkhausen wurden schon die ersten Fragen laut, die sich dann beim steilen Aufstieg zur Wittekindsburg in Aussprüchen äußern wie „Warum tun wir uns das überhaupt an?” Es sollte nicht die einzige Anstrengung in den nächsten Tagen bleiben. In der ersten Nacht genossen alle die Gastfreundschaft der evangelischen Kirchengemeinde in Porta. Als kleinen Ausgleich machte der kath. Gemeindereferent für die Teilnehmer eine Führung durch die sehr gewöhnungsbedürftige moderne aber umso beeindruckendere St. Walburga Kirche. Auf dem Fußboden zu schlafen war schon eine Herausforderung, die den Jugendlichen nicht sehr viel ausmachte. Nach dem zur Tagesroutine werdenden Morgengebet stellte sich die nächste Etappe von Porta nach Bückeburg nach dem wieder steilen Aufstieg als nicht so anstrengend dar. Große Begeisterung rief am späten Nachmittag der Besuch des Bergbades in Bückeburg hervor - wegen der Duschen. Für den nächsten Tag hatte Pfarrer Uchtmann den Proviantmeister übernommen und auf dem Bückeberg im Jugend- und Freizeitheim die nötigen Grillmaterialien bereit gestellt. Es wurde ein schöner Abend mit anschließendem Lagerfeuer und langem Geschichtenerzählen. Mit 22 Kilometern war die Etappe Bückeberg - Bad Nenndorf die größte Herausforderung. Aber spirituell gestärkt durch den Besuch der Kirche in Apelern und der Eisdiele in Rodenberg wurde auch diese Strecke leichter. In Bad Nenndorf erwartete Pfarrer Bonk die Teilnehmer schon auf der Straße. Seine Gastfreundschaft gipfelte darin, dass er allen anbot, in der Kirche zu schlafen. „Wozu sind Kirchen da, wenn sie müden Pilgern nicht als Heimstatt dienen?” Der Weg nach Idensen wurde kurz, auch weil das Ziel und damit das Ende der Strapazen zum Greifen nah waren. Pastor Orths erläuterte den Pilgern ausführlich die kunsthistorisch so bedeutende kleine Kirche und entließ sie mit dem Pilgersegen. Foto: privat