Zahlreiche Vertreter ortsansässiger Feuerwehren, der DLRG, des THW und DRK waren gekommen, um mehr über die Arbeit des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zu erfahren. Darunter waren auch Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier und Klaus Peter Grote, Kreisbrandmeister der Feuerwehr Schaumburg. Krisen können ganz unterschiedlich aussehen. Sei es ein großflächiger Stromausfall oder eine Naturkatastrophe. Im Erstfall gelte es immer, schnell zu handeln, erklärt Unger. Die Intensität und Häufigkeit negativer Naturereignisse, Terrorgefahr sowie die wachsende Verletzlichkeit hoch technisierter und vernetzter Gesellschaften stellen das Krisenmanagement im Zivil- und Katastrophenschutz immer wieder vor neue Herausforderungen. „Die Bundesländer müssen in Krisensituationen eng zusammenarbeiten”, so Unger. Diese Vorgehensweise habe sich bereits bei der großen Flutkatastrophe (2002) und dem Orkan „Kyrill” (2007) bewährt.
Im Falle eines Alarms greifen unterschiedliche Nachrichtensysteme und Verständigungswege wie Zahnräder ineinander. Dies garantiere eine schnelle Benachrichtigung der entsprechenden Helfer, sagt Unger.
Größtes Problem im Bereich des Zivilschutzes ist derzeit der Mangel an Ehrenamtlichen. Etwa 1,8 Millionen Ehrenamtliche arbeiten zurzeit im Bevölkerungsschutz, weiß Unger. Um diese auch weiterhin zu motivieren, ist ein Ehrenamtspreis ausgelobt worden, der am 5. Dezember verliehen wird. Auf die Kritik Grotes hin, Ehrenamtliche müssten Vergünstigungen erhalten, entgegnete Edathy, dass es nicht richtig sei, eine freiwillige Tätigkeit zu entlohnen, dennoch betonte er, dass der Preis lediglich einer von vielen Bausteinen sei: „Die Rahmenbedingungen für ehrenamtliche Arbeit müssen gegeben sein, doch halte ich es nicht für sinnvoll ein Ehrenamt zu bezahlen”, so das Bundestagsmitglied.
Um das richtige Handeln in Notsituationen auch in Zukunft zu gewährleisten, probt das BBK immer wieder den Erstfall - und das bis auf die Kreisebenen. So wurden in den vergangenen Jahren Übungen zu möglichen Terroranschlägen, Stromausfällen und dem Ausbrechen einer Pandemie durchgeführt. „Im Januar kommenden Jahres werden wir erneut eine Terror-Übung durchführen”, so Unger. Auf diese Weise wird es auch weiterhin möglich sein, eine solide Basis für Zivil- und Katastrophenschutzkonzepte zu schaffen.
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