Immer mehr Pilger auf dem Weg von Loccum nach Volkenroda in Thüringen nutzen in Kathrinhagen das Gemeindehaus, um für eine Nacht Unterschlupf zu finden. Der ausgeschilderte Pilgerweg hat im letzten Jahr bereits mehr als hundert Pilger in das Auetal gebracht und die Tendenz ist steigend. Bislang wird ihnen eine sehr einfache Unterbringungsmöglichkeit in zwei Mehrbettzimmern geboten, die Helfer der Kirchengemeinde liebevoll gestaltet haben, damit sie sich auf ihrem anstrengenden Weg ausruhen und eine erholsame Nacht verbringen können. Auf Wunsch wird ihnen sogar ein Frühstück bereitet oder sie versorgen sich in der kleinen Küche selbst. Inzwischen fragen auch immer mehr Gruppen an, die eine Unterkunft suchen. So kommen Mitte Oktober 25 Pfadfinder, die versorgt werden müssen. Dem Trend folgend, plant die Kichengemeinde Kathrinhagen-Rolfshagen, die Räumlichkeiten noch etwas angenehmer für die Pilger zu gestalten und aufzuwerten. Die Räume sollen renoviert und eine Dusche eingebaut werden. Auch Energiesparmaßnahmen sollen vorgenommen werden. Die Heizungsanlage muss vom Pfarrhaus getrennt und eine allgemeine Wärmedämmung des Gemeindehauses vorgenommen werden. Kirchenvorsteher und Architekt Hermann Schulze hat jetzt eine Kostenschätzung für die Modernisierung der Pilgerherberge erstellt und die Pläne den Mitgliedern des Umwelt- und Bauausschusses der Gemeinde Auetal vorgestellt, um einen Zuschuss von der Gemeinde zu beantragen. Etwa 52 000 Euro soll der Umbau kosten. Da die Pilgerherbe im Gemeindehaus Kathrinhagen durch ihre recht hohe Inanspruchnahme als ein touristischer Baustein in der Region zu sehen ist, machte Bürgermeister Thomas Priemer in der Sitzung den Antragstellern Hoffnung auf einen entsprechenden Zuschuss. Ferner sollen die Möglichkeiten einer Fördermaßnahme aus dem Leader-Programm geprüft werden. Der Regionalmanager der Leader-Region „Westliches Weserbergland”, Heiko Wiebusch, hat inzwischen einen Beitrag von 42 Prozent der Bruttobaukostensumme in Aussicht gestellt. Die Kirchengemeinde, die bemüht ist, noch weitere Fördermittel von anderen kirchlichen Institutionen zu bekommen und die Bausumme durch Eigenleistungen verringern möchte, sieht sich zum Umbau nur dann imstande, wenn tatsächlich Fördermittel aus dem Leader-Projekt fließen. Trotz allem bleibt der Eigenanteil von rund 30.000 Euro eine gewaltige Summe, die nicht ohne Weiteres aus der „Portokasse” beglichen werden kann. Die Mitglieder des Umwelt- und Bauausschusses sahen die geplante Modernisierung allerdings positiv und bewilligten einen Zuschuss der Gemeinde Auetal in Höhe von 8 000 Euro. Foto: tt