Vom äkuriosen Programm, wie es Klarinettist Siebert selbst bezeichnete, konnten die Zuhörer stille und gut gestimmte Musik erwarten. Als Namen für das Ensemble haben sie sich noch spontan den Titel „The broken consort” überlegt. „Wir sind drei Leute und spielen acht Instrumente, so Siebert. Kurt Bjorling, der seit vielen Jahren weltweit mit Brave Old World und der Chicago Klezmer Band zu hören ist, kennt das Duo seit bereits 15 Jahren. Bezeichnend für die Sieberts ist ihr breites Klangspektrum und ihre Offenheit für inspirierende Begegnungen mit anderen Musikern. Der Klezmer verbinde sie mit Bjorling, verriet Siebert dem Publikum. „Die Erfahrung hat uns zusammen gebracht und die möchten wir mit Ihnen teilen.” Gesagt wie? bei dem ungewöhnlichen Trio auch wirklich getan. Ganz plötzlich wurde es mucksmäuschenstill in der Kirche. Außer dem Luftholen der Musiker war nichts zu hören. Mit dem Einsetzen der grenzenlosen Musik zeigte das Trio auf gekonnte Art, dass der Klezmer nicht immer nur jüdisch sein muss. Geige, Klarinette und Bassetthorn demonstrierten dies auch gleich eindrucksvoll zur Pavane vom englischen Komponisten Thomas Lupo. Vom englischen Renaissancekomponist, Orlando Gibbons, ließen sie die Fantasia Nr. 2 und Nr. 6 erklingen. Nach „Der Rebbe is gegangen” reihte sich das Gebet „Khtsoys” mit einem feinen Klarinettenspiel. Das flämische Volkslied „Tandernaken und Bachs „Agnus dei H-moll Messe” sowie seine Gambensonate g-moll führten den gebannten Zuhörer aus dem Kammerkonzert der ganz besonderen Art.
Die zuvor eingekehrte Stille verwandelte sich in wohl verdienten Applaus.
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