Schneider zeichnet für die Organisation des Marktes verantwortlich, hat etwa 30 Händler und einige Handwerker verpflichten können. So nebenbei ist Schneider noch als Messerwerfer aufgetreten. Nicht vergessen hat man die kleinen Marktbesucher. Da gab es das Mäusetheater „Traumaus”, das Mäuseroulette und ein Marionettentheater, das die heimische Sage „Die Wichtelfrau von der Paschenburg” aufführte. Fröhlichkeit versprühten die Musiker der Gruppe „Teutonicus”, die immer für einen Spruch gut waren und mit dem Publikum ihre Späße trieben. Handwerker zeigten Besonderheiten der Seifenherstellung, des Hornschnitzens und der Bürstenherstellung.
Als „Goswin vor der Pfort” war Rolf Roth aus Iserlohn („im Mittelalter nach Nürnberg eine bedeutende Stadt”) vor Ort. Er bezeichnet sich als Panzermacher oder Sarwürker. So werden die Hersteller von Kettenrüstungen genannt. „Eine komplette mittelalterliche Kettenausrüstung, die einen Großteil des Körpers schützte, bestand aus mehreren zehntausend Stahlringer, die miteinander vernietet wurden”, erläutert Roth. Die Herstellung sei sehr aufwändig gewesen, habe bis zu einem Jahr gedauert und „mehrere Dutzend Rinder gekostet”. Die Kettenausrüstung hatte den Nachteil, dass ein Großteil ihres Gewichts auf den Schultern des Trägers lastete. Im Angebot hatte „Goswin vor der Pfort” aber auch Spielzeug für den jungen Ritter, wie Holzschwerter, Pfeil und Bogen. Foto: hb/m