Da hatte Trainer Pawel Jurkowski nach dem Null-Fehler-Ritt doch tatsächlich etwas zu bemängeln: „Ich hätte mehr im Rhythmus reiten sollen. Er hofft das ich mich technisch beim M-Springen am Sonntag noch verbessern kann”, sagt Victoria selbstkritisch. Angefangen zu reiten hat „Torchen”, wie Mutter Ursula sie nennt, im Kindesalter. Die Leidenschaft für Pferde hat die Bundesministerin für Arbeit und Soziales ihren Töchtern quasi in die Wiege gelegt: Vor ihrer Karriere in der Politik stellte sie Auktionstiere der deutschen Sportpferdeelite unter dem Sattel vor. Auf Ponys mit unterschiedlichen Schwerpunktausbildungen kristallisierte sich unter den Zwillingen bald heraus, dass Johanna sich lieber dem Dressursport widmet „weil dieser nicht so nervenaufreibend sei”, erzählt sie dem Schaumburger Wochenblatt. Victoria hingegen zog es auf den Springplatz. Seit vier Jahren ist die 17-Jährige aktiv im Turniersport dabei. Bei den German Classics 2010 in Hannover heimste sich der Blondschopf auf Cockney bereits einen zweiten Platz ein. Der elfjährige Westfale ist im Besitz der Reiterin und Mäzenin Madeleine Winter-Schulze.
Auf ihrem Hof in der Wedemark züchtet sie erfolgreich Pferde, die sie aufstrebenden Reitsportlern, wie Victoria zur Verfügung stellt. Auch Isabell Werths „Dressurwunder” und Olympia-Sieger Satchmo stammt aus Winter-Schulzes Stallungen. Mit Victoria und Cockney hat sich ein passendes Duo gefunden, von dem es in der Reitsportszene bestimmt noch viel zu hören geben wird.
Am Sonntag, dem 5. Juni, starten die beiden ab 15.15 Uhr noch einmal bei der Qualifikation zum Herrmann-Schridde-Gedächtnispreis. Foto: wa