Für die Vorsitzende, Andrea Bröskamp, war es sicherlich eine ganz besonders große Freude, so viele Mitglieder, Ehrengäste und Abordnungen befreundeter Vereine begrüßen zu können. Wie sie in ihrer Begrüßung ausdrücklich betonte, ist das große Interesse am runden Geburtstag ihres Vereins Anerkennung, zugleich aber auch Ansporn auf dem bisher eingeschlagenen Weg, konsequent und mit einem offenen Blick in die Zukunft weiter zu gehen. Wie Pastorin Anke Orths in ihren Grußworten feststellte, sind Melkschemel, Garten, Familie und Kirche schon lange nicht mehr die einzigen Schwerpunkte und Hauptaufgaben der Landfrauen, sondern ebenso die Gestaltung des täglichen Lebens und die Weiterbildung auf allen Gebieten des modernen Lebens. Orths freute sich darüber, dass rund 150 Mitglieder des Geburtstagsvereins nicht nur Bäuerinnen, sondern vor allem sehr viele junge Frauen ihm angehören. Ein guter Grund für die Pastorin, spontan ihren Beitritt zu erklären. Orths: „Die Landfrauen sind ein Pfund, mit dem wir auf dem Land wuchern können.”
Einer der schönsten Höhepunkte des Abends war die Ehrung der Gründungsmitglieder Marie Röbbecke, Sophier Friebel und Marianne Hasse. Die Vorsitzende Bröskamp bedankte sich bei ihnen für den Mut, den sie mit der Gründung des Vereins vor 60 Jahren in der schweren Nachkriegszeit bewiesen. Sie hatten damit zukunftsweisend die Bildungschancen der Frauen auf dem Land und nicht zuletzt die Versorgung wesentlich verbessert. Für ihre 25-jährige Mitgliedschaft wurden Marie Asche, Christa Apholz und Anneliese Heidrich geehrt. Die Landesvorsitzende, Brigitte Scherb, betonte, dass die Solidarität die eigentliche Basis der Arbeit der Landfrauen-Vereine ist. Die Flamme, die sie vor Jahrzehnten entfachten, sei zwischenzeitlich zu einem echten olympischen Feuer geworden. Die Kreisvorsitzende, Lissy Brunkhorst, erinnerte daran, dass zwischenzeitlich der Anteil der Bäuerinnen in den Landfrauen-Vereinen auf rund 30 Prozent geschrumpft wäre. Dementsprechend hätten sich auch ihre Themen verändert. Sie reichten heute von Kindertagesstätten, Schule, Schulbusanbindungen, Ärztemangel, Ansiedlung von Verbrauchermärkten bis hin zu Bildungsfahrten, Vorträgen und Ausflügen. Verschönt wurde der Abend durch Darbietungen der Lindhorster Kinder-Trachtengruppe.
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