Der Herbstaufschwung ist nicht nur in der Arbeitslosenversicherung spürbar, sondern macht sich auch in der Grundsicherung bemerkbar: Die Zahl der bei den Jobcentern arbeitslos gemeldeten Menschen sank gegenüber September um 280 (-2,6 Prozent) auf 10 647. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist leicht rückläufig, bleibt aber auf hohem Niveau: 903 neu zu besetzende Stellen wurden den Arbeitgeber-Services im Oktober gemeldet, 117 weniger als im vergangenen Monat. Insgesamt wurden seit Jahresbeginn 10 293 offene Stellen zur Besetzung gemeldet – 853 (9,0 Prozent) mehr als im Vorjahreszeitraum 2010.
Gegenüber Oktober des letzten Jahres hat sich die Zahl der arbeitslosen Menschen um 1261 verringert (-7,9 Prozent). Die Entwicklung in den einzelnen Geschäftsstellen ist dabei sehr unterschiedlich: Während die Arbeitslosenzahlen im Vorjahresvergleich in Bad Pyrmont (-17 Prozent), Springe (-16 Prozent) und Holzminden (-12,7 Prozent) deutlich zurück gegangen sind, fällt der Rückgang in Stadthagen (-5,4 Prozent) und Hameln (-4,3 Prozent) moderat aus.
Bei der Betrachtung der verschiedenen Personengruppen, konnten die schwerbehinderten arbeitsuchenden Menschen vom Aufschwung des vergangenen Jahres weniger profitieren: Gegenüber Oktober des vergangenen Jahres sind lediglich 18 Schwerbehinderte weniger von Arbeitslosigkeit betroffen, das entspricht einem Rückgang um 2,2 Prozent.
„Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Weserbergland ist sehr erfreulich. Schade finde ich, dass Behinderte auf der Suche nach Arbeit bisher kaum daran teilgehabt haben”, kommentiert Ursula Rose, Vorsitzende der Geschäftsführung der Hamelner Arbeitsagentur die neuen Zahlen. „Die Leistungsfähigkeit von Menschen mit Behinderungen wird oft unterschätzt. In vielen Fällen hat die Behinderung überhaupt keine Auswirkung auf die eigentliche Berufstätigkeit. Arbeitgeber, die qualifizierte und engagierte Mitarbeiter suchen, sollten diese Gruppe nicht ausklammern.”
Am 29. November veranstaltet die Arbeitsagentur Hameln einen Informationsnachmittag und Erfahrungsaustausch zum Thema „Behinderung und Arbeit”.
Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an Arbeitgeber, aber auch an die Personal- und Schwerbehindertenvertreter der heimischen Unternehmen. Sie will Arbeitgeber für das Thema sensibilisieren, die Kooperation mit Partnern intensivieren und die Instrumente zur Eingliederung behinderter Arbeitsuchender in Ausbildungs- und Arbeitsverhältnissen bekannter machen. Die Gruppe der Behinderten ist ein Fachkräftereservoir, das dazu beitragen kann, dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken.