Förster Rüdiger Fitzner hatte rund 250 Fichten, Blaufichten und einige Nordmanntannen auf der Wiese visasvis seines Forsthauses fein säuberlich an Holzkonstruktionen angelehnt. Hier warteten sie auf ihr neues Zuhause als Weihnachtsbäume in Wohnzimmern, Dielen oder Fluren. Und obwohl der Verkaufsstart für die heimischen Bäume erst auf ab 9.00 Uhr terminiert war, fanden sich bereits eine Stunde zuvor die ersten Interessenten ein. Noch im Dunkeln mit Taschenlampen waren sie auf der Pirsch nach ihrem ganz persönlichen Weihnachtsbaum.
Etwas gelassener hat es Angelika Lange mit ihren Kindern Fabian und Julia angehen lassen. Sie schlugen erst in der Mittagszeit im Wald auf; wurden aber auch noch fündig. „Unser Weihnachtsbaum soll etwas Besonderes sein, keine „Tanne von der Stange” oder aus dem Baummarkt”, erläutert die Stadthägerin ihre Beweggründe für den Kauf eines heimischen Weihnachtsbaums. Sohn Fabian war aus einem noch ganz anderen Grund nach Spießingshol gekommen. Ihn lockte die herzhafte Wildschweinbratwurst vom Holzkohlegrill.
„Bei uns wird der Kauf des Weihnachtsbaums halt zum Familienevent”, freute sich Förster Rüdiger Fitzner. Denn viele Familien reisen tatsächlich geschlossen an, um gemeinsam ihren Weihnachtsbaum auszusuchen. Der Familienausflug beginnt mit der Baumsuche, bietet die Möglichkeit zu einem Waldspaziergang und lockt mit einer Wildspezialität vom Grill sowie heißen Getränken.
Und frisch sind die Bäume aus dem Schaumburger Wald allemal. „Alle Bäume wurden erst vor zwei oder drei Tagen geschlagen und werden umweltfreundlich vermarktet”, so Rüdiger Fitzner. Während andere Tannen bereits vor Wochen gefällt und über hunderte von Kilometern mit dem Lastwagen transportiert wurden, kommt die heimische Fichte nahezu ohne Emissionen in die eigenen vier Wände.
Und anders als die meisten Edeltannen duftet sich auch noch herrlich.
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