„Es war im September richtig, uns Sozialdemokraten für eine weitere Legislaturperiode die Verantwortung für unsere Heimatstadt zu übertragen”, meinte Brüggemann selbstbewusst. Die Rathäuser in Niedersachsen hingen schon länger an den Ketten von Bund und Land. Aufgaben würden nach unten an die Kommunen verteilt, die finanzielle Ausstattung ließe auf sich warten. Man sei es in Bückeburg daher gewohnt, mit bescheidenen Mitteln Politik gestalten zu müssen. Das sei ganz gut gelungen, wenn man auch habe Schulden machen müssen, um dringend Straßen zu sanieren und energetische Verbesserungen an den Gebäuden vorzunehmen. Dennoch würden die Schulden pro Einwohner nur bei vergleichbar niedrigen 451 Euro liegen. „Bückeburg ist eine Lebens- und liebenswürdige Stadt - ich fühle mich hier wohl - und Sie?”, meinte Brüggemann abschließend und erntete auf seine rhetorische Frage ein zustimmendes Nicken.
„Die Wirtschaft brummt, auch in Schaumburg ist die Auftragslage gut - die Wirtschafts- und Verkehrsachse BAB 2 funktioniert”, stellte Karsten Becker, der Vorsitzende der SPD Schaumburg, fest. In Rinteln und Stadthagen würden die Gewerbegebiete ausgeweitet, und in Bückeburg sorgten das Schloss mit seinen Veranstaltungen und das Hubschraubermuseum für steigende Zahlen im Tourismus.
Erfreulich seien die Erfolge am Arbeitsmarkt. So habe die Arbeitslosigkeit in Schaumburg im Jahr 2005 noch bei 14,2 Prozent gelegen. Jetzt habe sie sich auf 7,3 Prozent halbiert. Man müsse aber, so Becker, zur Kenntnis nehmen, dass nicht alle von den reduzierten Arbeitslosenzahlen profitieren. „Rund zwei Millionen Menschen verdienen weniger als fünf Euro brutto, etwa fünf Millionen Menschen weniger als acht Euro brutto pro Stunde”, erläuterte Becker.
Da zudem rund 1,4 Millionen Erwerbstätige eine ergänzende Grundsicherungsleistung, subventioniert mit etwa elf Millionen Euro, bekommen, weil ihr Einkommen zu gering ist, forderte Becker einen gesetzlichen Mindestlohn, „wenigstens dann, wenn keine tariflichen Mindestlöhne vereinbart wurden”. Foto: hb/m