Nasse Füße bekam keiner der Teilnehmenden, dafür sorgte eine zehn Zentimeter dicke Eisschicht über dem Schwimmerbecken. Bei etwa 80 Kilo liege die Tragfähigkeit, hatte Wolfgang Hein, Vorstandssprecher der Genossenschaft Sonnenbrinkbad, vor Beginn des Eisganges erklärt. Diese Angabe brachte Landrat Jörg Farr noch einmal dazu, die Teilnahme scherzhaft in Zweifel zu ziehen: „80 Kilo, ich und Oliver Schäfer überlegen noch, ob wir das mitmachen.”
Obernkirchens Bürgermeister Oliver Schäfer, Jörg Farr, Wolfgang Hein, Ratsherr Bernd Kirsch der Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy und Stadtkoordinatorin Dörte Worm-Kressin hatten sich zum Gang über das Eis bereiterklärt. Beim traditionellen Prüfen des Eises mit glühendem Bügeleisen und Bohrmaschine fragte Hein den Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy, ob es denn nicht noch einen Fördertopf gebe, aus dem man Gelder zur Unterstützung des Sonnenbrinkbades bekommen könne. Nein, hier sehe er keine Möglichkeit, antwortete Edathy. Um dann zu einem Seitenhieb gegen den Bundespräsidenten anzusetzen. Weil er keine Freunde habe, die ihn dauernd mit Geschenken versorgen, sei er auch mit leeren Händen zur Eiswette gekommen, so Edathy. Allerdings werde er fünf Anteile der Genossenschaft Sonnenbrinkbad kaufen, um das Projekt zu unterstützen, kündigte der Parlamentarier an.
Die eigentliche Wette hatten die Organisatoren diesmal als Rettungsmission inszeniert. Zwei DLRG-Übungspuppen standen in der Mitte des Schwimmerbeckens auf dem Eis. Sie stellten nach einem Einbruch ins Eis auf Hilfe wartende Personen dar.
Für die Teams Hein, Schäfer, Worm-Kressin auf der einen und Farr, Kirsch und Edathy auf der anderen Seite galt es, die beiden „Damen” mit Hilfe von Leiter, Brett und Seil möglichst fix aus ihrer Notlage zu befreien. Am Ende war die Mannschaft Farr, Kirsch, Edathy etwas schneller.
Dies war fast ebenso nebensächlich, wie die Tatsache, dass die Teilnehmer trockenen Fußes über das Eis gekommen waren, und damit die Betreibergesellschaft des Sonnenbrinkbades die Wette gewonnen hatte. Wie üblich wurden die Preise der großen Tombola trotzdem verlost.
Die Organisatoren zeigten sich gut gelaunt. Mit rund 800 Besuchern wurde eine Rekordbeteiligung erreicht, alle Tombola-Lose wurden verkauft. Der Zuspruch sei ein Zeichen der Verbundenheit zum Bad, hielt Wolfgang Hein fest.
„Hennenschnitzer” Rainer Zumbrägel formte aus einem 180-Kilogramm Eisblock mit der Kettensäge ein Seepferdchen, das zu Gunsten des Sonnenbrinkbades versteigert wurde.Foto: bb