Seit 2010 ist der in Obernkirchen beheimatete Major der Panzertruppe im „Strategischen Planungsdirektorat” bei SHAPE eingesetzt. Dieses hat den Auftrag, die Krisenplanung für die NATO nach den Vorgaben der im Nordatlantischen Rat vertretenen 28 Mitgliedstaaten durchzuführen. Als „Allied Command Operations” bildet es gemeinsam mit einem weiteren Hauptquartier in den USA die höchste militärische Kommandoebene der Allianz. Dafür stehen in Mons 1.300 Mitarbeiter zur Verfügung, darunter 400 Deutsche.
Größter Truppensteller sind die USA mit 40 Prozent; sie stellen auch den Kommandeur. Auch bei der NATO wird eingespart und die Zahl der Dienstposten reduziert, bei SHAPE immerhin fast ein Drittel. Dafür werden die Verbleibenden neue höherwertige Einsatzaufgaben erhalten. Hieß die spöttische Abkürzung für NATO früher „No Action, Talk Only” (Keine Aktionen, nur Reden), so hat sich dies im Laufe der vergangenen zwei Jahrzehnte grundlegend verändert.
1993 war kein Soldat im Einsatz für die NATO, obwohl 32 Hauptquartiere existierten. Heute werden 140.000 Mann auf drei Kontinenten von zwölf Oberkommandos geführt. Die spektakulärste Operation des letzten Jahres war die Luftkriegführung über Libyen gegen die Truppen Gaddafis. Sie wurde in der Abteilung von Major Niemeyer in fünf Wochen ausgearbeitet. Der Name „Unified Protector” wurde von Major Niemeyer und einigen Kameraden in ihrem Büro im Bunker ausgetüftelt - und fand abends schon Eingang in die Nachrichten der Tagesschau.
In Zukunft wird das Nordatlantische Bündnis noch verstärkt über den in seinem Namen definierten geografischen Raum hinaus im Einsatz sein, so die Prognose des Referenten, getreu dem Motto der NATO „Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit”. Foto: pr