Ein Gefäß trägt sogar eine Jahreszahl, die das Herstellungsdatum 1627 angibt. Es ist die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, in dem auch Bückeburg betroffen war. 1633 plünderten kaiserliche Truppen in der Stadt. Vielleicht war auch dieses Haus betroffen, und die Funde sind Reste des großen Reinemachens und des Wiederaufbaus danach? Das würde sich auch mit den Jahreszahlen auf den beiden Sandsteinen decken, die das Jahr 1635 nennen.
Sie geben laut Berthold einen Fingerzeig auf die Zeit von Bauaktivitäten und wurden beim Abriss mit Unterstützung der Stadt im Museum Bückeburg gesichert. Über das Alter des abgerissenen Hauses werden die Holzproben vermutlich Auskunft geben, die an ein Fachlabor übergeben wurden. Über die Jahrringe ist das genaue Fälljahr zu bestimmen.
Die Funde werden im kommenden Jahr wahrscheinlich im Museum Bückeburg an der Langen Straße präsentiert, allerdings nur in Auswahl, da für die Masse an Funden gar kein Platz wäre. Einige Gläser sind bis dahin restauriert und Keramikgefäße zusammengesetzt. Bauherr Dirk Lenz ermöglicht diesen ersten Schritt auf dem Weg zu einer Ausstellung mit einer großzügigen Spende. Aus den zahlreichen Ofenkacheln mit den zeittypischen Ornamenten und Figuren wird man sogar den kompletten repräsentativen Kachelofen der Zeit um 1600 rekonstruieren können. Die Denkmalpflege der Stadt Bückeburg und der Bauherr bekamen die Funde bereits vorab vorgestellt und bedankten sich für die vielen fleißigen Hände, die dazu beigetragen haben, die Fundstücke zu bergen und aufzubereiten. Besonders froh war der Bauherr, dass die Archäologen die Bauarbeiten nicht einmal aufgehalten haben. Die Erdarbeiten waren ohnehin unterbrochen und werden erst nach der Winterpause wieder beginnen. Foto: pr