In der Bückeburger Niederung, einem von fünfzehn Projektgebieten des Projekts, wurden im vergangenen Herbst sieben neue Amphibienlaichgewässer für den Laubfrosch und weitere Amphibienarten neu angelegt. Thomas Brandt, von der Ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer und vom NABU beauftragter Planer und Bauleiter der Gewässer, erläuterte die Baumaßnahmen im Gelände. Bei einem Teil der Gewässer wurde der anfallende Bodenaushub aus dem Gebiet abgefahren. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe beurteilten die Gewässerneuanlagen einhellig als gelungen. Der NABU-Landesvorsitzende Dr. Holger Buschmann stellte anlässlich des Termins fest: „Ich freue mich, dass dieses international bedeutende Projekt nicht nur in der Niederung, sondern auch in allen anderen Gebieten so erfolgreich voran geht. Nun geht es in die Zielgeraden, um natürlich den Amphibienarten aber auch allen anderen davon profitierenden Tier- und Pflanzenarten nachhaltig auf die Sprünge zu helfen.”
Die Bückeburger Niederung ist das bedeutendste Vorkommensgebiet des Laubfroschs in der Niedersächsischen Börde. Zur langfristigen Sicherung des Bestandes ist jedoch die Neuanlage weiterer Laichgewässer erforderlich. Ein Teil wurde jetzt über das Projekt „Amphikult” realisiert, weitere sollen folgen. Von diesen Gewässern werden nicht nur verschiedene Amphibienarten, sondern auch seltene Pflanzenarten, Libellen, Wasservögel und viele weitere Arten profitieren. Auch der Erholungs- und Erlebniswert des Gebiets für die Besucher wird sich deutlich erhöhen.
Sehr positiv nahmen die Teilnehmer des Treffens auch die flach überschwemmten Wiesen entlang der Bückeburger Aue auf. Durch die vom Landkreis Schaumburg durchgeführte Rückverlegung der Verwallung entschärft sich nicht nur die Hochwassersituation in anderen Bereichen der Niederung, es entstehen auch wertvolle Lebensräume, wie die zahlreich zu beobachtenden Wasservögel, darunter die sehr seltene Spießente, beweisen.
Vor dem Ortstermin im Gelände informierte NABU-Projektleiter Dr. Markus Richter die Mitglieder der Arbeitsgruppe über den aktuellen Stand des Gesamtprojekts. Von den 190 geplanten größeren Laichgewässern sind bereits 133 hergestellt. Sie nehmen eine Gesamtwasserfläche von über 110.000 m² ha ein. Weiterhin wurden 290 Kleinstgewässer und Tümpel für die Kreuzkröte im Steinbruch Liekwegen (Landkreis Schaumburg) angelegt. Damit sind die geplanten Maßnahmen in sechs der fünfzehn Projektgebiete bereits vollständig umgesetzt. Die hohe fachliche Qualität der umgesetzten Maßnahmen wurde auch von der Europäischen Kommission auf der Grundlage des im letzten Herbst eingereichten Zwischenberichts bestätigt.
Foto: NABU