Das Steinhuder Schützenfest begann nach dem „Locken des Musikzuges” mit dem traditionellen Scheibenausmarsch. Schützenverein-Pressesprecher Dieter Tatje bezeichnete die Aktion bei 34 Grad im Schatten als „mörderisch”. Aber trotzdem, alles wurde ordnungsgemäß abgearbeitet. Natürlich kann ein Bürgerkönig auch eine Frau werden, so wie es dieses Jahr mit Michaela Hettlage der Fall ist. Und da auf der Scheibe nur „Bürgerkönig” steht, heftete das Bürgerbataillon zwei Buchstaben zur „Bürgerkönigin” an. Doch damit nicht genug.
Die Offiziere des Bürgerbataillons brachten Hettlage ein Ständchen, sie dichteten für „Michaela”, das Lied von Bata Illic, einen neuen Text. Es ist das vierte Mal, dass eine Schützin Bürgerkönigin geworden ist. Zurück ging es zum Schützenhaus, es wurde die Jungschützenkönigsscheibe von Andreas Thiele angebracht.
Der hatte heftige Probleme, die Scheibe nagelte er falsch rum an. Erst als ihm ein Getränk gereicht wurde, klappte es.
Dann war die Damenkönigin Daniela Pohl an der Reihe. Sie berichtete, dass sie Fenster nicht gerne putzt. Nun musste sie ein vorher manipuliertes Fenster von außen auf einer ebenfalls verschmutzten Leiter reinigen. Lange in Steinhude gewohnt hatte Schützenkönig Maik Seipelt, nun ist er nach Hagenburg (dort ist auch der Betriebssitz) umgezogen.
Seine Scheibe wurde vorerst auf dem Bauhof des dritten Zuges angebracht, später wird das zu passender Gelegenheit in Hagenburg erfolgen. Doch so einfach sollte sich der Schützenkönig nicht aus der Affäre ziehen. Ihm wurden zehn Fragen gestellt, warum er in den Nachbarort gezogen sei. Beantworten musste Seipel, wie seine Frau heißt, wie viele Mitglieder der Schützenverein Steinhude habe, wie groß das Meer sei und wie viele Bürger in Steinhude wohnen. Das Steinhuder „Urgestein” Seipelt erledigte die Fragen mit Bravour, dann wurde die Scheibe angebracht. Die Marschierer hatten nach den Worten des Pressesprechers einen schweren Rückweg zum Festzelt vor sich. Wie kann er das gemeint haben? Foto: gi