Ein besonderer Moment, weil von 156.000 Schaumburgern nur drei bis vier Bürger jedes Jahr diese Auszeichnung erhielten, wie Farr betonte. Die Entscheidung liegt beim Bundespräsidenten. Und aus jener vom aktuellen Amtsinhaber Joachim Gauck trug der Landrat vor.
Demnach habe sich Dohmeier, seit 1982 im Kirchenvorstand tätig, in der Martins-Gemeinde „ganz besonders eingesetzt”. Zuständig für den Bereich der Verwaltung und Finanzen habe er sich um alle anfallenden Baumaßnahmen gekümmert, wobei sein Engagement bei der Sanierung der Martins-Kirche in den Jahren 2009 und 2010 besonders hervorgehoben wurde. Das Projekt gehörte mit einem Finanzvolumen von 1,7 Millionen Euro zu den größten Projekten der Landeskirche. Als „Organisationstalent” und mit der Fähigkeit vorauszuschauen habe Dohmeier „beinahe rund um die Uhr” den Bau begleitet. Darüber hinaus stellte das Bundespräsidialamt auch Dohmeiers langjährige Tätigkeit im Kirchenkreistag der Grafschaft Schaumburg in den Vordergrund.
Den Anstoß zur Ordensverleihung hatte Renate Gümmer im Jahre 2011 gegeben. Mit einem Taschentuch in den Händen und Tränen in den Augen las sie ihre dafür eingereichte Stellungnahme vor. Dohmeier setze sich mit eiserner Disziplin, all seiner Kraft, einem hohen Maß an Ausdauer und ohne Vorbehalte für die Kirche ein. „Er ist sich nicht zu schade für die ‚geringste‘ Arbeit.” Und: Dohmeier sei immer einen Schritt voraus. „Wer denkt bei 30 Grad im Schatten schon daran, ob für das Pfarrhaus Heizöl getankt werden muss?” Der Geehrte selbst sieht sich lieber im Hintergrund und bedankte sich voller Demut für die ihm zuteil gewordene Ehre. Die Auszeichnung nehme er als Stellvertretung für die vielen Ehrenamtlichen der Kirchengemeinde entgegen.
In seiner Ansprache hob Farr den unverzichtbaren Stellenwert freiwilliger Dienste in allen sozialen Bereichen hervor. „Quer durch Schaumburg stellen wir fest, dass unsere Gesellschaft ohne das Ehrenamt viel kälter wäre und an Lebenswert verlöre.” Es sei zwar unentgeltlich, aber unbezahlbar und verdiene daher dankende Anerkennung in der Öffentlichkeit.
Und wie das aussehen kann, zeigte Pastor Gero Cochlovius: Er hievte eine riesige Schatztruhe, den „Schatz der Ehrenamtlichen”, in den Gemeindesaal und überreichte den anwesenden Ehrenamtlichen der Kirchengemeinde – insgesamt sind es 180 – ein kleines kulinarisches Schatzkästchen.
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