Nach seinem Unfall bei „Wetten dass…?” begann für ihn ein neues Leben. Sowohl mit Humor als auch mit großer Nüchternheit, teilweise distanziert und teilweise sehr tiefgründig, reflektierte er sein Leben. Mit Wortgewandtheit, Charisma und Authentizität führte er zusammen mit Samuel Harfst durch diesen Abend, der unter dem Motto „Licht und Schatten” stand. Licht und Schatten gibt es nicht nur in der Biografie von Samuel Koch, die gleichsam viele Hoch- wie Tiefpunkte, Hoffnung und Verzweiflung zeigt. Auch die Musik des jungen Singer-Songwriters Samuel Harfst und seiner Band bewegte das Publikum. Die Musiker stellten Stücke ihres neuen Albums vor. Bei bekannten Liedern wie „Das Privileg zu sein” sangen viele der Zuhörer mit. „Wir können alles außer Schleimen, aber es hat lange nicht so viel Spaß gemacht auf der Bühne zu stehen wie hier in Haste”, waren sich Samuel und Samuel einig. Gerade bei dieser guten Stimmung hatte Samuel Koch Angst, die Stimmung runter zu ziehen, doch wolle er die schweren Zeiten in seiner Biografie nicht ausklammern. „Die Rollstuhlfahrer hier werden am ehesten verstehen können, wie es ist, nichts zu fühlen, sich nicht bewegen zu können”. Sechs Monate hat er auf dem Rücken gelegen, konnte sich nicht bewegen. „Ich habe gefühlt wie sich der Staub auf mir ablegte”. Anfangs dachte er an nichts anderes als seine Heilung, konnte sein Schicksal kaum akzeptieren. Nur langsam lernte er mit der Situation umzugehen und auch den Rollstuhl als seinen neuen ständigen Begleiter ins Auge zu fassen. Worauf der Titel der Veranstaltung schon hinwies bestätigte sich dann im Laufe des Abends: Das Publikum schwankte auch von der Stimmung immer irgendwo zwischen Licht und Schatten, zwischen Lachen und Weinen, zwischen Mitgefühl und Bewunderung. Foto: ag