Die im Jahr 2000 verabschiedete EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) fordert unter anderem einen guten ökologischen Zustand für natürliche Gewässer wie die Rodenberger Aue. Entsprechende Arbeiten zum Erreichen dieses Zieles sind bis zum Jahr 2027 zu realisieren. Mit der Umgestaltung der Rodenberger Aue auf einem rund 350 Meter langen Abschnitt in der Gemarkung Riepen ist ein weiterer Schritt hin zum Erreichen der Zielvorgabe erfolgt. Hierzu wurden rund 8900 Quadratmeter Gewässerrandstreifen erworben. Wie die Vertreter der Fachbehörden vor der Presse betonten, sei es nicht überall möglich, Landwirte zur Abgabe von Flächen für die Renaturierungsvorgaben zu überzeugen. Die Riepener Landwirtsfamilie Läseke hat den Plänen positiv gegenüber gestanden und Flächen abgegeben. Dafür gab es Dankesworte vom Samtgemeindebürgermeister. Mitarbeiter der Firma Mittelweser hat die Areale bis auf 25 Metern Breite aufgebuddelt, um der Aue mehr Platz zu geben und die Randbereiche zu verändern. Durch diese Arbeiten ist eine Nebenaue entstanden, die bei höheren Wasserständen regelmäßig überflutet wird. Damit wird eine Eigenentwicklung des Gewässers möglich, erläuterten die Experten. Um eine Wiederansiedlung typischer Tier- und Pflanzenarten zu ermöglichen, sind die neuen Randbereiche großzügig ausgestaltet worden. Außerdem wurden Strömungslenker aus Kies und Holz verbaut. Nach Auskunft von Mike Schmidt ist hier auch Holz von Bäumen verwendet worden, die vor dem Haus Kassel gefällt werden mussten. Wie Hilke Prange vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz erläuterte, wird der rund 30 Kilometer langen Rodenberger Aue eine hohe Priorität in Bezug auf die Renaturierung eingeräumt. Mit der Erledigung der Arbeiten im Bereich Riepen, die im Januar begonnen haben, seien die Ziele der Rahmenrichtlinie aber längst nicht erreicht. Wie Matthias Dornbusch, Leiter des Amtes für Kreisstraßen, Wasser- und Abfallwirtschaft ergänzte, seien auch im Bereich Hohnhorst und Rodenberg bereits Maßnahmen zur Renaturierung erfolgt. Foto: pd/privat.