Der Plan stammt von den beiden Praktikanten aus dem Bereich Mediengestaltung Jan-Philipp Wittenberg und Philip Rohde. Sie haben die Ergebnisse aus den Gesprächen zwischen 60 Teilnehmern übersetzt. Leitgedanke war dabei, gestalterisch etwas von dem in die Form zu übertragen, was das Denken und Sprechen im Trialog ausmacht. Aus diesem Grunde wurden weder ein Fließtext noch ein durchlaufender Argumentationsgang gewählt, sondern die Themen auf der Grundrisskarte Niedersachsens nebeneinander gestellt. In Anspielung auf den Psychiatrieplan wurde eine Faltung übernommen, wie Architekten sie für ihre Baupläne nutzen. Die Kartenlegende ist als kleine Orientierungsanleitung bzw. Lesehilfe gedacht. Inhaltliche Verknüpfungen und gegenseitige Bedingungsverhältnisse werden durch rote Verbindungslinien markiert. Eingestreut als „Zwischenrufe” sind Zitate aus den Sitzungen, um in Erinnerung zu bringen, dass die Quelle des Dargestellten eine wörtliche Rede ist, die Aussagen nebeneinander stehen lässt. In der Planmitte findet sich eine inhaltliche Beschreibung der Autorenquelle, sowie ein Hinweis auf den einzigen ethisch-fachlichen Orientierungspunkt: Der Mensch ist das Maß aller Dinge. Das Trialogische Gespräch in Wunstorf besteht seit 2009 und gehört mit rund 60 Personen zu den größten dieser Art in Niedersachsen. Alle zwei Monate treffen sich die Teilnehmer, um sich aufgrund von persönlichen Erfahrungen im Erleben und Erleiden psychischer Erkrankungen, auszutauschen. Die Besonderheit der Wunstorfer trialogischen Gespräche dürfte die breit ausgelegte Basis und die damit verbundene Perspektivenvielfalt darstellen. Es kommen Angehörige, Psychiatrieerfahrene, ehemalige Patienten (ExIn), AbsolventInnen, professionelle HelferInnen und interessierte BürgerInnen zu Wort. Teilnehmende sind aber auch PatientInnen, die sich in akuter Behandlung in der Geronto-, Sucht-, Allgemeinpsychiatrie- und auch in der Forensik befinden. Der Plan biete eine gute Chance über die Versorgung von Patienten, aber auch die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten nachzudenken. Maßgeblich beteiligt an dem vorliegenden Plan waren auch Oberärztin Antke Tammen, Sonja Brandes, Andreas Wolter und Dr. Arnhild Köpke. Foto: tau