In Zusammenarbeit mit Marlies Berndt-Büschen von der Museumslandschaft entwarfen Lehrer und Schüler eine informative Collage. Neben einem Bild und Lebenslauf finden sich dort auch das von Julius Rodenberg getextete Volkslied „Wohlauf in Gottes schöne Welt” sowie einige Originalpublikationen. Die wohl bekanntesten, die Bände der von Rodenberg 1874 gegründeten „Deutschen Rundschau”, stellte Rudolf Zerries als Archivstücke zur Verfügung. Die literarische und wissenschaftliche Zeitschrift habe sich weniger dem tagesaktuellen Geschehen als vielmehr der Aufgabe verschrieben, „wissenschaftliche Gegebenheiten, so darzustellen, dass es jeder versteht”, erklärten Zerries und Berndt-Büschen. Kaiser Wilhelm II, seiner Zeit selbst bekennender Leser der Rundschau, soll die Publikation sogar als „gedruckte Universität” bezeichnet haben. „Die Leistung, die Julius Rodenberg vollbracht hat, ist unglaublich etwa im Vergleich zu Fontane und Storm, die aber deutlich bekannter sind”, führten die beiden Geschichtsinteressierten ferner aus. „Julius Rodenberg war der ‚Marcel Reich-Ranicki seiner Zeit‘.” Und genau das soll den Kindern buchstäblich im Vorbeigehen vermittelt werden, wenn sie in ihrer Pause einen kurzen Halt an den Schaukästen einlegen. Das einzige Problem: Das Lesen des aufgeschlagenen Originals der „Deutschen Rundschau” dürfte den Grundschüler ziemlich schwer fallen, da es noch in deutscher Fraktur geschrieben ist. Aber auch Eltern und Schulgäste sind angehalten einen Blick in die Informationskästen zu werfen, um sich die Frage zu beantworten: Wer war eigentlich Julius Rodenberg? Foto: jl