Am Sonntag, 13. September, sollen dafür ab 17 Uhr buchstäblich alle Register gezogen werden. Die beiden Initiatoren stellen die Klangfarben des Instruments vor, erläutern das Innenleben des mächtigen Prospekts und werden auch etwas über seine Erbauer berichten. 1879 hatte die bekannte Firma „Ph. Furtwängler & Söhne” neben den über weiteren 200 Aufträgen in der Unternehmensgeschichte auch den hiesigen Bau zu bewältigen. Wilhelm und Pius Furtwängler waren die Söhne von Philipp, der 1838 seine „Orgelbau- und Thurm-Uhren-Fabrik” in Elze gegründet hatte. Es muss gute Arbeit gewesen sein. Denn bis auf zwei Generalüberholungen 1938 und 1992 ist das Instrument weitgehend unverändert geblieben, auch wenn es zeitweilig wegen kriegsbedingtem Materialbedarf seiner aus Zinn- und Bleilegierung bestehenden großen Metallpfeifen beraubt wurde. Zum Auftakt aber will Pastor Dieter Meimbresse die Kirche selbst und ihre Geschichte darstellen. Kein Geringerer als der berühmte Baumeister Conrad Wilhelm Hase hat das Gotteshaus geschaffen. Es gilt als eines der besten Werke des Gründers der „Hannoverschen Architekturschule”. Der von ihm bevorzugte neugotische Stil entsprach dem Geschmack der Zeit im 19. Jahrhundert. Hase hat sogar Einfluss auf das Orgelbauwerk genommen, indem er Stilelemente verlangte, die auch im Altarraum zu finden sind. Ergänzt wird die informative Stunde durch einen „romantischen Mix” mit Werken von Mendelssohn, Brahms, Reger, Bach und unter anderem des belgischen Organisten und Komponisten Jacques-Nicolas Lemmens, der im 19. Jahrhundert zu den bedeutendsten Virtuosen seines Genres gehörte. Einige Stücke begleitet Wiebke Reese mit dem Saxofon. Dass die Veranstaltung ausgerechnet am kommenden Sonntag stattfindet, hat einen Grund: Es ist der fünfte Deutsche Orgeltag, mit dem das Bewusstsein für diese besondere Art von Kircheninstrumenten geweckt werden soll. Bundesweit finden etliche Veranstaltungen und Konzerte statt. Der Lauenauer Termin ist der einzige seiner Art in Schaumburg. Foto: al