„Dabei handelt es sich um eine Empfehlung”, sagte Günes Tezcan, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Stadthagen, „wir sind auf den guten Willen und das Verständnis der Bürger angewiesen.” Deshalb bittet sie darum, die Plätze für die Zielgruppen freizuhalten, auch wenn dies in der Straßenverkehrsordnung nicht vorgegeben sei. Die Stadt hat sich allerdings auch um Ausgleich bemüht und auf der Westseite des Hundemarkts drei neue, reguläre Parkplätze aus nicht benötigten Taxiständen geschaffen. Gerade Mobilitätseingeschränkten wird mit den neu ausgewiesenen Parkflächen der Alltag erleichtert. Die Wahl der Plätze kam nicht zufällig zustande: Der Hundemarkt ist nicht direkt an einen Gehweg angeschlossen. Darum wurde die Fläche ausgewählt, die den kürzesten Weg zum Bürgersteig ermöglicht. Außerdem steht gleich nebenan ein Parkautomat, an dem Parkscheine gezogen werden können. Generell sollen die Flächen aber allen zur Verfügung stehen, die beim Aussteigen mehr Platz benötigen – sei es aufgrund einer Mobilitätseinschränkung oder weil Eltern ihre Kinder bei weit geöffneter Tür an- und abschnallen müssen. Aktuell haben die fünf Stellplätze allerdings noch die Standardbreite von 2,60 Metern. Zunächst soll geprüft werden, wie sie angenommen werden. „Wenn der Bedarf da ist, können wir die Fläche auf vier breitere Plätze reduzieren”, sagte Sebastian Hagedorn aus dem Fachbereich Bürgerdienste. Matthias Gläser, der Vorsitzende des Stadthäger Behindertenbeirats, lobte die Zusammenarbeit, „die seit Jahren Früchte trägt”, zwischen dem Fachbeirat und der Stadt. Denn die besonderen Stellplätze sind auf Anregung des Beirats entstanden: Das Mitglied Christina Wagener entdeckte in Bad Schwartau ähnliche Parkflächen und brachte den Vorschlag am Anfang des Jahres in einer Sitzung ein. Daraufhin habe die Stadt eine Lösung ausgearbeitet, so Hagedorn. Foto: tr