Seit gut einem Jahr ist Buchholz mittlerweile im Ruhestand – nach 16 Jahren im Amt als Bürgermeister und nach jahrzehntelangen politischen Funktionen in Stadt und Kreis. Im Erzählcafé berichtete das Urgestein der Politik und Verwaltung im Schaumburger Land über sein politisches Lebens und seinen noch jungen Erfahrungen als Ruheständler. Buchholz erinnerte an etliche Meilensteine in der Entwicklung der Stadt, etwa an die Konzeption und Einrichtung der Fußgängerzone vor über zehn Jahren - zunächst vor allem von heimischen Geschäftsleuten nicht nur argwöhnisch beäugt: Wie bei vielen anderen „modernen” Neuerungen gab es Proteste und Unterschriften-Aktionen. Karl-Heinz Buchholz hatte sich unter anderem auch besonders für die Einrichtung des „kleinen Kulturzentrums” neben der Stadtverwaltung eingesetzt und dafür gesorgt, dass das Museum, die Kreisjugendmusikschule und die Stadtbücherei kompakt in einem Gebäude untergebracht werden. Das „Glashaus”, in dessen Saal im Obergeschoss das Erzählcafé tagt, erinnerte Buchholz, sei früher nichts als ein Treppenhaus gewesen. Kontroverse Diskussionen in der jüngeren Stadtgeschichte gab es schließlich auch bei der Umgestaltung des Weserangerbades – dessen neues Antlitz auch zum großen Teil von der Buchholz-Handschrift geprägt ist. „Es ist und gelungen,” so der Bürgermeister a.D., „ein reines Sportbad in ein Spaßbad für die ganze Familie umzuwandeln. Die zahlreichen Rintelner Radwege, für die sich Buchholz in der Vergangenheit immer wieder stark gemacht hatte, nutzt der Möllenbecker heute als Ruheständler öfter als je zuvor. Überhaupt scheint die Natur es dem ehemaligen Verwaltungschef besonders angetan zu haben: Er unterstützt einige Projekte der europäischen „Leader+”-Initiative im Naturpark Weserbergland – und outete sich schließlich als Fan von Bäumen: Besonders die starkt bedrohten Süntelbuchen haben es dem Ehrenbürgermeister angetan. Auch in diesem Jahr findet wie gewohnt an jedem zweiten Mittwoch im Monat um 15 Uhr im Museumssaal das Erzählcafé statt. Beim gemütlichen Kaffeetrinken gibt es unterhaltsame Beiträge zur Geschichte und Kultur Rintelns, Schaumburgs und des ganzen Weserberglandes. Foto: km