LAUENAU (al). Wo sonst Bands mitunter auch lautstark ihre Instrumente erklingen lassen, gab es einen Abend lang ganz leise Töne, oder besser: wortlose Gestik. Das „Duo Buschbohne” zeigte clownische Pantomime – zur Freude des Publikums im Lauenauer Kesselhaus. Hinter Knollennase und Schminke verbergen sich Bettina Fröhlich-Burkamp aus Kassel und Katja Gierke aus einer Kleinstadt am Niederrhein. Trotz der weiten Distanz ihrer Wohnorte begeben sie sich einmal im Monat irgendwo in Deutschland auf die Bühne. Dass sie nach Lauenau gekommen sind, haben sie ihrer hiesigen Kollegin Barbara Schüller zu verdanken: Das Trio lernte sich auf der Clowns-Schule in Hannover kennen. Den Künstlernamen gaben sie sich, weil sie ähnlich dem Gemüse den Boden beleben wollen. Denn die Buschbohne ist gut für Flächen, die unter Monokultur gelitten haben. So will auch das Duo für Belebung sorgen – und dem Publikum mit Gestik und Mimik den tieferen Sinn einer gespielten Geschichte vermitteln. Das wortlose und dennoch vielsagende Geschehen auf der Bühne handelt von einer Kiste, einer „Beziehungskiste”, die von den beiden Akteuren nach Übersee gebracht werden soll – schleppend oder auch mit einem Floß bei Flaute. Weil sich das aber beim besten Willen nicht mit wenigen Requisiten darstellen lässt, haben die Beiden einen Stummfilm gedreht, der im Genre der zwanziger Jahre flimmernd auf der (Segel-)Leinwand und mit Zwischentiteln gezeigt wird. Immer wieder geht das Licht an, das Duo tritt selbst in Aktion. Die Reise im Zeichen von Liebe und Freundschaft ist von allerlei Abenteuern begleitet. Entscheidungen um den richtigen Weg müssen getroffen werden. Schöne Augenblicke sind zu bewahren, Unwägbarkeiten zu ertragen. Die Zuschauer werden eingebunden in die szenischen Abläufe: So sollen sie kräftig pusten, damit das große Segel wie von Geisterhand in Schwingungen gerät. Der Abend endete mit begeistertem Applaus für die beiden Frauen, die von der Idee bis zur Regie für ihren abendfüllenden Auftritt alles selbst entwickelt haben. Kesselhaus-Eigentümer Thomas Ritter aber ist schon ins Nachdenken gekommen: Seine kleine Konzertbühne bietet tatsächlich Raum auch für ganz andere Darbietungen als bislang gewohnt. Foto: al