Der Neujahresempfang der Elisabethgemeinde besticht jedes Jahr durch seine Einzigartigkeit. Denn wohl kaum woanders werden die Gäste (rund 70 waren es) persönlich begrüßt. Wenn es passt, dann folgt ein kleiner netter Spruch oder es entwickelt sich auch ein kurzes Gespräch. Ein bisschen durch den „Kakao” gezogen wird natürlich keiner. Vorab gab es ein stilles Gedenken an den vor wenigen Wochen verstorbenen ehemaligen Bürgermeister Heinz Mensching. Pastor Ekkehard von Kleist bezeichnete Mensching als einen aufrechten Sozialdemokraten, er sei immer höflich und nie feindselig gewesen. Nach einer Musik auf dem Klavier von Julia von Kleist begann der Neujahresempfang. Der Pastor rief Heide Vortriede-Gwosdz zu sich, die ganz irretiert war. „Sie sind die Mutter Theresa von Sachsenhagen”, sagte von Kleist. Er kenne Vortriede-Gwosdz nur freudestrahlend entgegenkommend. Nicht nur, dass die Sachsenhägerin (sie stammt ursprünglich aus Hannover-Linden) dafür sorgt, dass dem „Altpabst” die Zigarren nicht ausgingen, sie kümmere sich um die Flüchtlinge. Stellvertretend für alle weiteren engagierten Bürger, erhielt sie einen Blumenstrauß und den Titel „Ehrenamtliche des Jahres”. Bürgermeister Ralf Hantke gratulierte Vortriede-Gwosdz, er will die Auszeichnung Ehrenamtliche des Jahres auch in die Politik mit einbringen. Es folgte der nächste Höhepunkt mit Würstchen und warmen Speckkartoffelsalat. Das hat Kult, es soll sogar Gäste geben, die nur wegen Würstchen und Kartoffelsalat kommen. Seis drum. Nach dem Essen folgte die persönliche Vorstellung der Gäste. Als von Kleist seine Zettel abgearbeitet hatte, kam für wenige Minuten noch Josef Kalkusch zu Wort. Sein Nachfolger hätte es gut gemacht, es sei nicht schlecht gewesen. Auch solle am Prinzip der beiden „Päbste”, dem „Altpabst” und dem amtierenden festgehalten werden. Allerdings sei das Einkommen des Altpabstes geringer, darum müsse daran gearbeitet werden, es zu erhöhen. Das nahm Bürgermeister Hantke zum Anlass, Kalkusch fünf Euro zu spendieren. Den Schein steckte der Altpabst auch in seine Tasche. Und noch was merkte Kalkusch zum Schluss an. Wenn mal eine Straße nach ihm benannt werden sollte, vielleicht zur Mülldeponie, dann sollte nicht so viel Aufhebens darum gemacht werden. Ein Neujahrsempfang mit Witz und guter Laune, der nach wie vor seinesgleichen sucht. Foto: gi