ESCHER (us). Endlich. Kaum zu glauben. Das wird auch Zeit. So oder so ähnlich klingen die Kommentare von Auetalern, die schon so lange auf schnelles Internet warten und erfahren haben, dass jetzt der Startschuss gefallen ist. Seit Anfang dieser Woche ist die Baufirma Freytag im Auftrag der Deutschen Telekom im Auetal tätig. Das lang ersehnte Glasfaserkabel wird verlegt. „Wir haben in Escher, an der Escher Straße angefangen. Das Kabel wird entlang der Landesstraße, aber auch kreuz und quer zunächst bis Rehren verlegt”, erklärte der verantwortliche Bauleiter der Firma Freytag, Timo Claus, vor Ort. Von Rehren aus geht es weiter in Richtung Hattendorf, Klein Holtensen, Gut Südhagen und dann, in etwa ein bis zwei Wochen, in Richtung westliches Auetal, also ab Bernsen nach Rolfshagen, Poggenhagen, Borstel und Kathrinhagen. „Wir werden im Auetal etwa 18 Kilometer Glasfaserkabel verlegen. Bis Ende Juli wollen wir damit fertig sein”, so Timo Claus. Zurzeit sind nur etwa ein Dutzend Mitarbeiter der Baufirma im Auetal tätig, aber mit Beginn der nächsten Woche, wenn die Arbeiten im Bereich Lauenau abgeschlossen sind, werden 30 bis 40 Bauarbeiter der Firma Freytag in der Gemeinde beschäftigt sein. Dann wird an verschiedenen Punkten in der Gemeinde gleichzeitig das Glasfaserkabel verlegt. Zunächst sind es allerdings Schutzrohre, die in die Erde kommen. Danach werden sogenannte Speednetrohrverbände eingezogen. „Das eigentliche Glasfaserkabel wird dort dann eingeblasen”, erklärt Timo Claus. An den Kreis- und Landesstraßen würden dafür Horizontalbohrungen vorgenommen, in den Ortschaften Kabelschächte in Tiefbau erstellt. Mit dem Verlegen der Leitungen ist es aber nicht getan. Zur Verbindung aller Glasfaserkabel müssten unzählige Muffen gesetzt und Multifunktionsgehäuse an den Endpunkten der Glasfaserleitung aufgestellt werden. Von dort aus werden die Hausanschlüsse verlegt. Hierfür verwendet die Telekom dann aber Kupferkabel. „Nur große Firmen bekommen Glasfaserkabel bis ans Haus”, weiß Timo Claus. Je weiter ein Hausanschluss vom Verteilerkasten, also vom Glasfaserkabel, entfernt ist, desto langsamer wird das Internet. Mit dem neuen Glasfaserkabel sollen im Schnitt 50 bis 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) – mindestens 30 Mbit/s für die abgelegenen Ausläufer – erzielt werden. Über 90 Prozent der Anschlüsse werden auf über 50 Megabit kommen. Beim Upload werden dann 40 Megabit erzielt. Die Gesamtkosten für den Internet-Ausbau im Auetal belaufen sich auf 1,1 Millionen Euro, wovon die Gemeinde 142 000 Euro, das sind zwölf Prozent, zahlen muss. Das Verlegen des Glasfaserkabels soll spätestens zum Sommerende abgeschlossen sein. Bis zum Ende des Jahres sollen alle Haushalte angeschlossen sein. „Ich bin froh, dass das schnelle Internet jetzt kommt. Für den Wirtschaftsstandort Auetal ist das sehr wichtig”, sagte Bürgermeister Heinz Kraschewski. Foto: us