Sprecher Tobias Siebert will den gemeinsamen Protest aber nicht allein gegen - so wörtlich - „Mietbunker, Mietskasernen etc.” gerichtet wissen. Ihm gehe es auch um den Umgang mit den bereits hier wohnenden Familien. Ihnen sei damals von der Sparkasse Schaumburg als Investor das Baugebiet mit „reizvoller Ortsrandlage” und „schöner Aussicht” verkauft worden. Beschränkungen bei Grundflächen- und Geschosszahl seien einzuhalten gewesen. Doch es habe elf Jahre gedauert, bis der erste Bauabschnitt zum Teil unter Preis verkauft worden sei. Genau so lange hätten Anwohner auf die Enderschließung warten müssen. Nun müsste, folgert Siebert, der Gesamtkomplex entsprechend lukrativer werden. Doch an der grundlegenden Infrastruktur der Verkehrsflächen ändere sich relativ wenig, heißt es in seinem Schreiben, das dem SW vorliegt. Straßenbreite und Parkflächen seien unverändert geblieben. Auch der Spielplatz an der Haupteinfahrt für die künftig 90 Häuser sei alles andere als ideal platziert. Zudem glaubt er, dass mit dem neuen Grundstückspreis von rund 85 Euro, der bis zu 63 Prozent höher liege als der ursprüngliche Faktor, sich junge Familien ihren Traum vom Eigenheim nicht mehr leisten könnten und deshalb auf eben diese Mietwohnungen angewiesen seien. Sieberts abschließende Kritik, die Politik habe ihre rechtliche Pflicht zur Bürgerbeteiligung „fragwürdig umgesetzt”, hat Lauenaus Gemeindedirektor Sven Janisch umgehend schriftlich zurück gewiesen. Zugleich verwies er auf eine frühere Äußerung, dass nach einer „frühzeitigen Bürgerbeteiligung” alle Hinweise und Anregungen gesammelt würden. Diese lägen derzeit im Rathaus erneut aus. Nach Abschluss werde es eine Abwägungsentscheidung voraussichtlich Mitte August geben. Auch in der jüngsten Ratssitzung sei das Thema in der Einwohnerfragestunde erörtert worden – mit der Gelegenheit, Ratsmitglieder anzusprechen. Sieberts Kritik an den bereits begonnenen Erschließungsmaßnahmen wies Janisch zurück. Für den Verlauf der Fahrbahnen liege ein gültiger Bebauungsplan vor. Die für die Nutzung der Grundstücke derzeit diskutierte Änderung habe darauf keine Auswirkungen. Auch die von Siebert mit Bildern belegten Schäden in den vorhandenen Straßen, die durch Baufahrzeuge entstanden sind, seien der Verwaltung bekannt und entsprechend dokumentiert. Da der Flecken Lauenau aber weder in der Ausführungsplanung noch für die Auftragsvergabe zuständig gewesen sei, müsse dies der Erschließungsträger, also in diesem Fall die Sparkasse, regeln. Soweit aber weitere Beschädigungen durch Dritte herbeigeführt würden, sollten Hinweise auf die Verursacher der Verwaltung mitgeteilt werden. Foto: al