Pünktlich hatten sich vor allem Familien mit Kindern eingefunden. Das war so ganz im Sinne des Vorsitzenden Ferdinand Exler. Seine – so wörtlich - „Herzensangelegenheit” sei es, Kindern das Wissen um Äpfel und ihren Saft weiterzugeben. Sie sollen erleben, dass dieser frischgepresst besser schmecke „als der von Aldi”. Natürlich drehte sich an diesem Nachmittag eine Menge um den Apfel. Zwar gab es auch Wein und Bier. Doch die Schlange vor der großen Kelter wollte kein Ende nehmen. Allerdings war viel Muskelkraft erforderlich, um aus den geschredderten Früchten den leckeren Saft zu pressen. Das bemerkten rasch auch Piet und Mama Marnie Sassmann, die eifrig am Rad drehten. Auf einer mächtigen Burg aus Strohballen turnten die Kinder. Bewusst wollten die Heimatfreunde kein Exemplar aus Plastik aufbauen. Es gab auch keine Wegwerfbecher. „Wenn schon Ökologie, dann richtig”, hatten sich die Verantwortlichen vorgenommen. Kleine Besucher fanden eine Menge zum Mitmachen. Viertklässler hatten sich mit ihrer Lehrerin Ute Heidemann ein Apfelmemory ausgedacht. Karl-Heinz Freise, der am Ortsrand gern seine Lebensweisheiten auf Holz oder Stein bringt, wartete mit seinen „Top Models” auf: Die vier Schafe ließen sich mitunter streicheln. Bildhauerin Katharina Engelmann half dabei, das Streuobstwiesen-Maskottchen „Alma” als Steindruck auf Taschen und T-Shirts zu bringen. Bürgermeister Andreas Kölle lobte erneut den Eifer der Heimatfreunde und erwähnte dabei auch den Bau der Wanderhütten und die Pflege der Ruhebänke. Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla fand das Gelände „einfach faszinierend”. Man müsse keinen „zweiten Eiffelturm bauen”, sondern könne auch auf originelle Weise Außenwirkung erzielen. Erstklässler sangen ein fröhliches Lied und wurden gleich um eine Zugabe gebeten. Nächstes Jahr beteiligt sich vielleicht der Kindergarten an gleicher Stelle: Ihm sind soeben 280 Liter Saft für die kommenden Wintermonate kostenlos angeboten worden. Nachbar Matthias von Münchhausen sollte den ersten „Apelerner Apfelbiss” vornehmen, den Exlers Stellvertreter Gerhard Hurek zur Dauereinrichtung für die lokale Prominenz erklären möchte: „So etwas gibt es in Schaumburg und in Niedersachsen noch nicht.” Der weltweit lauteste Biss, wusste Hurek, sei mit 79 Dezibel gemessen worden. Dem wollte der Premierenkandidat nicht nacheifern. Er wählte einen Gloster aus und befand ihn kauend und schmatzend als „sehr saftig, aber nicht zu süß”. Foto: al