„Manche sagten dann, dass man erst ab dem kommenden Jahr abbuchen sollte, andere ab sofort. Daher können wir in diesem und im nächsten Jahr viele weibliche Mitglieder ehren”, stellte Ortsbrandmeister Dirk Wente während der Jahreshauptversammlung im Dorfgemeinschaftshaus fest. Zu den 25-jährigen Geehrten gehörten auch Petra Stummeier und Silke Wente, die das Feuerwehrehrenzeichen für aktive Mitgliedschaft erhielten. Nachdem Ortsbrandmeister Dirk Wente nach der Satzungsänderung einmal gelästert hatte, dass die Frauen nicht viel leisten, haben Rositha Pennings, Silke Wente und Petra Stummeier, die legendären „Rannenberger Nonnen” gegründet, geübt und an Wettbewerben teilgenommen. Die Frauen ließen sich schließlich auch ausbilden und schlossen im November 2002 den Grundlehrgang ab. Petra Stummeier ist bis heute als Hauptfeuerwehrfrau aktiv und Silke Wente hat von 2008 bis 2010 weitere Lehrgänge in Celle absolviert, um ihren Dienst auf dem Einsatzleitwagen der Auetaler Feuerwehr zu leisten. Als 1. Hauptlöschmeisterin steht sie „ihren Mann” in der Ortsfeuerwehr Rannenberg und ist sogar stellvertretende Ortsbrandmeisterin. Gemeinsam mit Ehemann Dirk hat sie die Geschicke der kleinen Ortsfeuerwehr – die ohne die weibliche Unterstützung kaum noch Einsatzstärke erreichen würde – fest im Griff. Da alles so gut läuft in Rannenberg, war es keine Frage, dass sich Dirk Wente wieder zur Wahl zum Ortsbrandmeister stellte und einstimmig gewählt wurde. „Ich hatte ja mal eine Zeit, in der ich keine große Lust mehr hatte. Aber inzwischen habe ich wieder Spaß an der Arbeit als Ortsbrandmeister und freue mich daher auf meine fünfte Amtszeit”, so Wente, der bereits seit 24 Jahren Ortsbrandmeister in dem Auetaler Bergdorf ist. Ebenso wie Wente wurden alle weiteren Mitglieder des Kommandos einstimmig wiedergewählt. 119 Mitglieder gehören der Rannenberger Ortsfeuerwehr an, davon sind 41 Frauen. „Bei 180 Einwohnern ist die Zahl gut, aber uns fehlen jungen Aktive”, sagte Wente. Noch würden die 13 Aktiven zwar ausreichen, um zu Einsätzen auszurücken „aber die Altersstruktur ist bedenklich”. Nur drei der Aktiven sind unter 50, sieben sind zwischen 51 und 60 Jahre alt und drei über 60 Jahre. Für die Rannenberger ist 2019 ein ruhiges Jahr gewesen. Zwei Brandeinsätze, eine Technische Hilfeleistung und zwei Fehlalarme waren abzuarbeiten – alles ohne Probleme. Erfolgreich waren die Rannenberger wieder bei den Wettkämpfen und da besonders bei den Eimerfestspielen – also den Wettbewerben nach den alten Richtlinien. Auch der Gemeindemeistertitel ging in der Disziplin wieder ins Auetaler Bergdorf. Nicht „nur” bei Bränden, Unfällen und Hilfeleistungen ist die Ortsfeuerwehr wichtig, sondern auch für ein intaktes Dorfleben. „Wir organisieren zahlreiche gesellige Veranstaltungen”, erklärte Wente. Die Feuerwehrparty, ein Bouleturnier und der Knobel- und Skatabend seien immer gut besuchte und fröhliche Veranstaltungen in Rannenberg – ebenso eine Mehrtagesfahrt. Neben den bereits genannten Frauen wurden auch Astrid Gastorf, Anja Gellermann, Katharina Müller, Bärbel Nikolaus und in Abwesenheit Gisela Feldmann, Else Stummeier, Ellen Tegtmeier, Brigitte Wente und Steffi Wente für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt. Außerdem Thomas König, der Ortsbrandmeister aus Rehren/Westerwald. Für 50-jährige Mitgliedschaft wurde Karl-Heinz Rauhut ausgezeichnet und der stellvertretende Kreisbrandmeister, Dirk Hahne, zeichnete den ehemaligen Ortsbrandmeister Werner Köster für ebenfalls 50-jährige Treue, davon viele Jahre als Aktiver, mit der Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes aus. Fotos: us