„Die Aktion liegt absolut im Zeitplan. Von 800 Metern Wärmeleitung sind mehr als 600 bereits verlegt”, freut sich Bürgermeister Heinz Kraschewski. Die schwierigsten Geländeteile seien bereits abgearbeitet. Jetzt fehlen noch einige Hausanschlüsse, und die Leitung muss noch über ein Feld verlegt werden. „Das sollte aber keine Probleme machen”, stellt Heinrich-Jürgen Ebeling auf Anfrage dieser Zeitung mit. Gemeinsam mit seinem Sohn Henrik betreibt er die Firma „R.E. Auetal” und damit die Biogasanlage in Rolfshagen. „Aufgrund des Wetters haben wir in der vergangenen Woche keine Leitungen verlegt, aber jetzt geht es wieder weiter”, so Ebeling. Das ist auch gut, schließlich sollen auch das Freibad und das Feuerwehrhaus in Rolfshagen an die Wärmeversorgung angeschlossen werden. Und für die Wärme des Badewassers tickt die Uhr. Mitte Mai soll das Sonnentalbad seine Tore für eine besondere Saison öffnen – die erste mit konstant 24 Grad warmem Wasser im Schwimmerbecken. „Ende des Monats wird der Wärmetauscher für das Freibad geliefert, und dann kann dort der Anschluss erfolgen”, so Ebeling. Außer den beiden öffentlichen Einrichtungen haben auch Privathaushalte die Möglichkeit, an die Wärmeversorgung angeschlossen zu werden. „Die Leitungen müssen ohnehin verlegt werden, da kommen dann lediglich die Hausanschlüsse dazu”, erklärt Ebeling. Und hier habe es eine Überraschung für die Betreiber der Biogasanlage gegeben. Zunächst war es teilweise etwas schwierig, Privatleute für einen Anschluss zu gewinnen und auch die Erlaubnis zu bekommen, die Leitungen über Privatgrundstücke zu verlegen. Aber inzwischen sind alle einverstanden, und viele nutzen die Chance und lassen sich die Wärmeleitung bis ins Haus legen. „Jetzt, wo wir beim Bauen sind, kommen immer noch mehr dazu. Wir konnten inzwischen fast alle Haushalte auf der Strecke vom Blockheizkraftwerk bis zum Freibad – also zum Horstsiek – mit anschließen”, freut sich Ebeling und hat dazu auch gleich noch eine nette Geschichte zu erzählen. Ein 80-Jähriger habe sich zunächst schwer damit getan, die Heizung auf Wärme aus der Biogasanlage umzustellen. Das Verlegen der Leitung durch seinen Garten habe ihn abgeschreckt. Er sei ja auch schon 80 und ob das alles lohne, habe er sich gefragt. Dann habe er sich aber doch überlegt, dass die Heizungsumstellung sogar eine Wertsteigerung für das Haus sei und habe dem Anschluss zugestimmt. „Allerdings wollte der Senior nicht, dass wir mit dem Bagger in seinen Garten fahren. Also hat er selbst zur Schaufel gegriffen und 30 Meter Graben ausgehoben – mit 80 Jahren. Eine stolze Leistung”, stellte Ebeling fest. Zurück zum Projekt: Alles läuft also bestens – dennoch ist Ebeling schon noch etwas nervös. „Wir hoffen sehr, dass jetzt nichts mehr schiefgeht”, sagt der Landwirt, für den dieses große Projekt auch ein Stückchen Neuland ist. Trotzdem: Gemeinsam mit seinem Sohn und Bürgermeister Heinz Kraschewski ist er sicher, dass bis April alle Arbeiten fertiggestellt und die Anschlüsse angeschlossen sind.
Fotos: us