BAD NENNDORF (jl). Ein eigenes Lied auf Französisch komponieren, singen und aufnehmen, das traut sich nicht jeder. Drei Zehntklässler des Gymnasiums Bad Nenndorf haben es getan – um mit der Audioaufnahme am Europäischen Wettbewerb teilzunehmen. Mit Erfolg: Sie holten damit nicht nur einen Landes-, sondern auch einen der 35 Bundespreise in Niedersachsen. Unter dem Motto „Europa verbindet” fand die 67. Auflage des Schulwettbewerbs statt. Im Rahmen ihres Wahlpflichtkurses „Unsere Nachbarn und wir” entschieden sich Anna Behet, Josephine Bornemann und Maximilian Lattwesen für einen musikalischen Beitrag zum Thema Klima, „weil es besonders wichtig und zukunftsträchtig ist”. Sie hätten sich gefragt, wie sie ihre Botschaft am besten transportieren könnten, dass sie bei den Leuten in Erinnerung bleibe. „Wir dachten uns, dass man mit einem Lied die Herzen und damit am allerbesten etwas erreicht”, begründen die drei 15- und 16-Jährigen ihre herausfordernde Wahl bei der Aushändigung der Urkunden. Wie die betreuende Lehrerin Annelie Beilfuß ergänzt, hatten sie sich auch die Ergebnisse von vorherigen Wettbewerben angeschaut und darunter waren einige Lieder gewesen. „Euer Vorschlag hat wunderbar geklappt und ihr habt euch toll engagiert”, zeigt sie sich stolz auf ihre Schützlinge. In ihrem Stück, das den Titel „Nous sommes l’Union Européenne” („Wir sind die Europäische Union”) trägt, gehen die Schüler in der ersten Strophe auf die Ursprünge der EU ein und welche Ziele verfolgt werden. Der Refrain ist ein Appell an die Gemeinschaft, dass jeder einzelne etwas ändern kann: „Zusammen können wir das Problem lösen.” Die zweite Strophe zeigt die Auswirkungen des Klimawandels auf. „Am längsten dauerte es, den Song zu schreiben und die Melodie zu finden”, erinnert sich Maximilian, der dem Stück seine Stimme geliehen und es auch auf dem Klavier begleitet hat. Mit einer ersten Version, die dem Kurs vorgestellt wurde, war das Trio noch nicht ganz zufrieden, wie es verrät. Auch die anderen Kursteilnehmer waren kreativ. Gemeinsam entschied man sich dafür, nur einen Beitrag abzugeben, und zwar das Lied. Die eingereichten Arbeiten – allein in Niedersachsen machten 72 Schulen mit mehr als 2400 Teilnehmern mit – wertete die Jury per Videokonferenzen aus. Mit ihrer musischen Kreativität gewannen die hiesigen Gymnasiasten neben Urkunden auch 150 Euro, Bücher und Buchgutscheine. „Eine tolle Leistung”, lobt Schulleiter Gerald Splitt, der in dem Beitrag die vielfältigen Bemühungen der Schule im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich vereint sieht. „Ihr fokussiert alle Label auf einmal: Europaschule, Umweltschule, Schule ohne Rassismus und MINT-EC-Schule.” Foto: jl