Besonders prekär: Der Schwimmunterricht fällt aufgrund der Corona-Pandemie nun schon seit Monaten aus. Der DLRG-Landesverband beobachtet die meisten Badeunfälle im Binnenland: ungesicherte Badestellen an Flüssen, Seen und Teichen laden zwar zu einer Erfrischung ein, sind aber unbewacht. Die DLRK fordert daher dazu auf, nur an bewachten Badestellen für ein kühles Bad in die Fluten abzutauchen. 178 Personen kamen an unbeaufsichtigten Stellen ums Leben. In Niedersachsen gab es acht Todesfälle an Flüssen, acht an Seen und acht an Teichen. Männer gehören, wie schon in den Vorjahren, zur Risikogruppe. Hier spielen Leichtsinn oder Selbstüberschätzung oftmals eine Rolle. Und die Zahlen steigen, allein am vergangenen Hitze-Wochenende starben fünf Personen bei Badeunfällen in Niedersachsen. Ein weiterer verstarb im Laufe der Woche bei Bremen. Das Jahr der Nichtschwimmer Schwimmunterricht findet seit Mitte März nicht statt – weder an den Schulen noch beim DLRL. Das könnte dazu führen, dass ein ganzer Jahrgang nicht schwimmen lernt, über 70.000 Kinder. Nun ist das Sporttreiben in Gruppen von bis zu 50 Personen wieder möglich und der Deutsche Schwimmverband hat im Mai einen Leitfaden für die Aufnahme des Vereinssportes herausgebracht. Allerdings können bei Einhaltung dieser Regeln nur erheblich weniger Kinder unterrichtet werden. Und auch die Umsetzung ist laut DLRG schwierig. So geht der Landesverband davon aus, dass auch in der zweiten Jahreshälfte kein Schwimmunterricht angeboten wird. Schon vor Corona habe es lange Wartelisten gegeben und auch an den Schulen wird nur einmal pro Jahrgang Schwimmunterricht angeboten. Mittlerweile kann mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler nach der vierten Klasse nicht sicher schwimmen. Damit steigt das Risiko von Badeunfällen – es wird vor einem „Sommer der Badetoten” gewarnt. Die DLRG appelliert daher auch an alle Eltern, selbst aktiv zu werden und ihren Kindern das Schwimmen beizubringen. Zudem sollten Badegäste unbedingt bewachte Badestellen nutzen. Schwimmunterricht Grundsätzlich sollen alle Kinder nach der vierten Klasse schwimmen können, das Kerncurriculum Sport Grundschule der Landesschulbehörde formuliert die Kompetenzen, über die die Schülerinnen und Schüler am Ende der vierten Klasse verfügen sollen. Dazu gehören sowohl Schwimmen als auch Tauchen und Springen. In welchem Schuljahr der entsprechende Unterricht stattfindet und mit welcher Stundenzahl pro Woche bleibt den Grundschulen überlassen. In Wunstorf bietet die Ortsgruppe zweimal pro Jahr einen Schwimmkurs an. Häufiger ist nicht möglich, da es zu wenig Trainingszeiten im Hallenbad gibt. Eckhard Behm, Sprecher der Ortsgruppe, machte deutlich, dass er in diesem Jahr nicht mehr damit rechnet, dass ein Kurs stattfinden wird. Auch die DLRG Ortsgruppen in Schaumburg müssen aktuell auf die Durchführung der Kurse verzichten. Nähere Informationen finden sich auf der Internetseite des DLRG. Die DLRG ist gewappnet Seit 25. Mai haben auch die Freibäder ihre Türen wieder geöffnet, allerdings dürfen diese nur begrenzt Besucher einlassen. So weichen in diesen heißen Tagen viele Menschen auf öffentliche Badegewässer aus. Die DLRG-Rettungsschwimmer sind vorbereitet. Die Wachstationen wurden mit Schutzausrüstung ausgestattet. Die Retter sind aktuell in festen Teams unterwegs. Im letzten Jahr haben sie in Niedersachsen 95 Personen vor dem Ertrinken gerettet. Die DLRG hofft auf einen ruhigen Sommer und appelliert an alle Badegäste, umsichtig zu sein. Foto: DLRG/AdobeStock