Hier werden 500 Millionen Euro zur Beschaffung mobiler Endgeräte zur Verfügung gestellt. Damit sollen insbesondere benachteiligte Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit erhalten, mobile Endgeräte für das Lernen Zuhause als Leihgabe nutzen zu können. Doch vielerorts wird vor den Gefahren gewarnt, die insbesondere von dem blauen Licht, den die Monitore abstrahlen, ausgehen soll. Giovanni Di Noto, Obermeister der Landesinnung der Augenoptiker und Optometristen in Niedersachsen, sieht aktuell jedoch keinen akuten Handlungsbedarf. Laut Gutenberg Gesundheitsstudie (www.gutenberg-gesundheitsstudie.de) sind in Deutschland bereits über neun Millionen Menschen an Altersbedingter Makuladegeneration, an Diabetischer Retinapathie sowie an Glaukom erkrankt. Als Ursache hierfür wird häufig das blau-violette Licht genannt und in diesem Zusammenhang auch die erhöhte Nutzung von Smartphones und PC-Bildschirmen. Zudem soll es gerade am Abend zu Schlafstörungen führen. Gleichzeitig ist blaues Licht aber auch dafür bekannt, bei Winterdepressionen zu helfen. Die schädigende Wirkung von ultraviolettem Licht ist hinlänglich bekannt, aus diesem Grund benutzen wir Sonnencreme und Sonnenbrille. Blau-violettes Licht ist zwar weniger energiereich, dringt aber fast ungefiltert durch das Auge und erreicht die Netzhaut, die dadurch geschädigt werden kann. Dies haben Studien belegt, allerdings wurden diese unter Laborbedingungen ausschließlich an Tieren durchgeführt. LED-Licht, Xenon-Licht, Energiesparleuchtmittel oder die Abstrahlung von Displays: Alle diese „neuen Lichtquellen” enthalten einen höheren blauen Lichtanteil als die klassische Glühlampe. Und viele Menschen empfinden dies als störend beziehungsweise anstrengend. Zudem fragen sich viele Eltern, ob die zunehmende Nutzung von Smartphone und Tablet im Alltag schädigend für ihre Kinder ist. Giovanni Di Noto macht deutlich, dass die Studien mit Vorsicht zu genießen sind. Dennoch schließt er nicht aus, dass das Risiko für eine Erkrankung der Augen im Alter steigt, wenn Menschen bereits in jungen Jahren viel Blaulicht und anderen negativen Einflüssen ausgesetzt sind. Das Blaulicht sei nur ein Faktor von vielen, darunter fallen Umwelteinflüsse, genetische Faktoren oder das Rauchen. Di Noto betont, dass die von den Herstellern integrierten Blaufilter beziehungsweise der Nachtmodus ausreichen, auch wenn es keine Langzeitstudien gibt. Wer sich individuell schützen will, kann sich zu Blaulichtfilter-Gläsern oder Kontaktlinsen bei seinem Augenoptiker beraten lassen. Für ihn ist vor allem das Nutzungsverhalten ausschlaggebend, hier verweist er auf die Myopieprävention (Kurzsichtigkeit) bei Kindern. Gerade in der Entwicklung sei die Dauer der „Naharbeit” ausschlaggebend, hier gelte es unbedingt Pausen mit „Weitsicht” und im Freien einzubauen. Es sei grundsätzlich zu befürworten, wenn Eltern und Lehrkräfte über ein entsprechendes Wissen zum Thema „gute” und „schlechte” Sehgewohnheiten verfügen. Handlungsbedarf sieht Di Noto generell darin, die Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren, dass Beschwerden wie trockene Augen, Kopfschmerzen, verschwommene Sicht etc. in intensiver Bildschirmnutzung begründet liegen können und insgesamt über gutes Sehen am und mit Bildschirmgeräten aller Art zu informieren. Foto: privat