LANDKREIS/STADTHAGEN (bb). Die derzeitige SPD-Bundestagsabgeordnete Marja-Liisa Völlers wird wie erwartet bei der Wahl im September erneut für die Sozialdemokraten als Direktkandidatin für den Wahlkreis 40 Nienburg II - Schaumburg um den Einzug ins Parlament ringen. Die Delegierten schickten sie bei der Wahlkreiskonferenz mit Rückenwind ins Rennen, Völlers wurde ohne Gegenstimme aufgestellt. Die Abgeordnete dankte für das „große Vertrauen”, das ihr die Delegierten des SPD-Unterbezirkes Schaumburg und Nienburg mit dem Votum ausgesprochen hätten. Völlers war einzige Bewerberin um die Kandidatur für die Sozialdemokraten. Mit 95,9 Prozent der Stimmen, ohne Gegenvotum bei zwei Enthaltungen, fiel das Entscheidung eindeutig aus. Digital übertragene Rede, 
Wahl an der Urne: Die Konferenz fand wegen der Corona-Epidemie in einer besonderen Form statt. Völlers hatte zunächst im Rahmen einer digitalen Konferenz mit ihrer Rede um Unterstützung für ihre Kandidatur geworben. Anschließend konnten die Delegierten ins SPD-Bürgerbüro in Stadthagen fahren und dort ihre Stimme unter Wahrung der Abstandsregelungen bei der üblichen Urnenwahl abgeben. Eine Präsenzveranstaltung wäre ebenfalls zulässig gewesen. Die beiden Unterbezirke hatten sich jedoch bewusst für diese Form entscheiden, um die Zahl der Kontakte möglichst gering zu halten. Völlers zeigte in ihrer Rede die vielfältigen Belastungen auf, welche mit den Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie einhergehen. Sie hob die Arbeit hervor, die von den zahlreichen Kräften im pflegerischen/medizinischen sowie pädagogischen Bereich unter diesen speziellen Anforderungen geleistet werde. Eine „Schande” sei es vor diesem Hintergrund, dass gerade kirchliche Träger in der Altenpflege einen flächendeckenden Tarifvertrag weiterhin unmöglich gemacht hätten. Scharf verurteilte Völlers das Verhalten einiger christdemokratischer Abgeordneter, „die im Verdacht stehen sich über Korruption, Lobbyismus oder unethisches Verhalten persönlich bereichert zu haben oder zwielichtige Sachleistungen” empfangen zu haben. „Hier ist der moralische Kompass einiger Mitglieder der CDU/CSU schwer ins Trudeln geraten”, so Völlers. Die nun verfasste „Ehrenerklärung der CDU/CSU-Fraktion reiche nicht aus, Nebeneinkünfte müssten ab dem ersten Euro Transparent angegeben werden. Aus dem Wahlprogramm der Sozialdemokraten hob Völlers, Mitglied im Bildungsausschuss und Gesundheitsausschuss des Bundestages, die Punkte Mobilität und Gesundheit hervor. Gerade für den ländlichen Raum wie in Schaumburg und Nienburg sei eine verlässliche und bezahlbare Verkehrs-Anbindung an die Zentren wichtig. Hier lege das Programm mit klimaneutralen Strukturen im öffentlichen Verkehr einen wichtigen Schwerpunkt. Im Bereich der Gesundheit gelte es, die öffentlichen Dienstleister zur stärken, die Chancen der Digitalisierung zu ergreifen und eine wohnortnahe Versorgung von Kranken und zu Pflegenden staatlich zu garantieren. Dazu müssten Arbeitsbedingungen und Bezahlung im medizinischen Sektor verbessert, hierzu sei das System der Fallpauschalen zu überprüfen. „Absolute Priorität hat Arbeit für Wahlkreis”: Sie selbst habe in der Vertretung ihres Wahlkreises in Berlin stets absolute Priorität gegeben und wolle dies in der folgen Legislaturperiode fortsetzen, sowohl auf dem Feld des Einwerbens von Fördergeldern als auch bei der Platzierung die Region betreffenden Anliegen im Bundestag. Besonderer Schwerpunkt sei und bleibe die Infrastrukturpolitik, für Schaumburg die Planungen zum Ausbau der Bahnstrecke Hannover Bielefeld. Sie werde weiterhin klar die in der Region in breitem Konsens schon lange vertretene Position des Ausbaus im Bestand stützen. Foto: privat