Wobei 96 auch gegen die favorisierten Bremer alles andere als passiv agierte. Von Beginn an kombinierten die „Roten” genau und flott, dabei ging es weitgehend schnörkellos nach vorn. „Auf diese Leistung können wir aufbauen”, zeigte sich Neu-Trainer Jan Zimmermann anschließend zufrieden mit dem Auftreten seiner Mannschaft beim 1:1-Unentschieden gegen den Bundesliga-Absteiger. Tatsächlich wirkten die „Roten” gegenüber den Partien in der Rückrunde der Vorsaison wie ausgewechselt. Die 96er leisteten sich nur wenige Fehlpässe und das bei einer Spielanlage, die erkennbar auf den raschen Vorstoß in die Tiefe setzte, weniger auf das Ballhalten per Querpass. Bei wenigen Ballverlusten ergaben sich für Bremen auch kaum Gelegenheiten, ins Konterspiel zu kommen. Wenn doch, setzte 96 energisch und gut geordnet nach, um diese zu unterbinden. Hatte eine wacklige Defensive in den Test-Partien noch Befürchtungen aufkommen lassen, zeigten sich die „Roten” gegen Bremen stabil. Die Viererkette mit Niklas Hult, Simon Falette, Marcel Franke und Sei Muroya stand gut. Zudem erwies es sich als guter Griff, Sebastian Ernst neben Dominik Kaiser zurück auf die Doppelsechs zu ziehen. Mit hohem Laufpensum sicherte Ernst ab und kurbelte wirksam an. Das 0:1 fiel etwas unglücklich per Eigentor durch Falette. 96 blieb unbeeindruckt und kam wenig später durch Marvin Ducksch zum Ausgleich, klasse in Szene gesetzt von Muroya. Trotz der vielen bundesligaerfahrenen Akteure beschwor Bremen kaum Gefahr herauf, Ex-96er Niclas Füllkrug und Josh Sargent waren weitgehend abgemeldet. 96 hatte bei einem klaren Chancenplus mehr Aussicht auf den Sieg als die Gastgeber, die in der Schlussphase merklich nachließen. Mit Hansa Rostock geht es nun gegen einen Gegner, der sein Auftaktmatch mit 1:3 gegen Karlsruhe verlor. Das Ergebnis täuscht jedoch etwas. Der Aufsteiger trat mutig auf, bestimmte die Partie über weite Strecken und erarbeitete sich ein Plus an Tormöglichkeiten. Den Sieg trugen jedoch die abgezockten Karlsruher davon. Die erste Begegnung machte Lust auf mehr, 96 steht nun vor der Aufgabe die ordentliche Leistung zu bestätigen. Ein Ziel, an dem die „Roten” in der Vorsaison immer wieder scheiterten. Im Zusammenspiel der kreativen Offensivabteilung mit Sebastian Kerk, Sebastian Stolze und Florent Muslija besteht auch noch Steigerungspotential. Zwingende Gründe zu Wechseln ergeben sich für Jan Zimmermann nicht, möglicherweise könnte Linton Maina in die Startelf rücken. Die Begegnung wird heute um 13.30 Uhr angepfiffen. Foto: archiv bb