Ein Jahr nach der Eröffnung hat sich das Repaircafé Bückeburg fest etabliert. Rund 35 Besucher kommen im Schnitt zu jedem Reparaturtermin in die Jugendfreizeitstätte, um defekte Geräte prüfen und möglichst wieder instand setzen zu lassen. Hin und wieder schauen auch Menschen vorbei, die einfach nur Kaffee trinken und das Gespräch suchen. Für das Organisationsteam ist das ein erfreuliches Zeichen: Das Repaircafé hat sich zu einem Ort des Austauschs entwickelt, zu einem viel genutzten Treffpunkt für Menschen, die miteinander ins Gespräch kommen möchten.
„Wir freuen uns, mit dem Angebot in Bückenburg einen weißen Fleck auf der Landkarte geschlossen zu haben,” so Mitgründer Horst Frensel. Seit dem Start hat sich die Bandbreite der Reparaturen deutlich erweitert. Anfangs standen vor allem CD-Player und Radios auf den Werkbänken. Heute sind es häufig Laptops, Lampen, Flachbildfernseher, Elektroheizungen oder Küchengeräte. Einen besonderen Schwerpunkt bilden inzwischen Nähmaschinen, und zwar alte und neue Modelle gleichermaßen. „Wir haben das Glück, dass wir eine Fachfrau im Team haben, die sich darauf spezialisiert hat. Sie hat bei jedem Termin gut zu tun“, sagt Organisatorin Kathrin Prade.
Besonders freut sich das Team über die Unterstützung durch das niedersächsische Landwirtschaftsministerium. Mit einer Förderzuwendung konnten hochwertige Werkzeuge, Messgeräte, Lötstationen und zwei Werkstattwagen angeschafft werden. „Diese Hilfe hat uns einen großen Schritt nach vorn gebracht und ermöglicht, professioneller zu arbeiten“, betont Thomas Dehne vom Organisationsteam.
Auch die Spendenbereitschaft der Besucher zeigt, dass die ehrenamtliche Arbeit geschätzt wird. Wer sein repariertes Gerät wieder mitnimmt, kann anonym einen Beitrag in die Spendenbox werfen. „Am Ende eines Tages sind wir meist sehr zufrieden, das ist ein schöner Ausdruck von Wertschätzung“, sagt Markus Hesterberg aus dem Reparaturteam.
Im Laufe des Jahres hat sich das Team zudem fachlich weiterentwickelt. Heute werden auch komplexere elektronische Geräte instand gesetzt. Manchmal führen knifflige Fälle zu unerwarteten Lösungen. „Ein Besucher brachte einen Fernseher, der sich nicht mehr starten ließ. Am Ende war nicht das Gerät, sondern die alte Fernbedienung das Problem – eine neue Programmierung reichte, und der Fernseher lief wieder“, erzählt Hesterberg schmunzelnd.
Mehr als 30 Menschen engagieren sich inzwischen beim Repaircafé, von jungen Technikinteressierten bis zu erfahrenen Handwerkern. Neue Mitstreiter sind jederzeit willkommen. „Wir suchen insbesondere junge Menschen, die Lust haben, sich einzubringen und moderne Geräte gemeinsam mit uns zu reparieren“, sagt das Organisationsteam.
Neben der praktischen Hilfe steht auch der Umweltgedanke im Mittelpunkt. „Reparieren statt Wegwerfen spart Ressourcen und verlängert die Lebensdauer vieler Geräte. Mit der Förderung können wir unser Angebot noch weiter ausbauen“.
Das nächste Repaircafé findet am Samstag, 18. Oktober, von 14 bis 17 Uhr in der Jugendfreizeitstätte Bückeburg statt. Anmeldungen sind nicht nötig.