Kommodorewechsel beim LTG 62 | Schaumburger Wochenblatt

Kommodorewechsel beim LTG 62

Generalmajor Peter Klement verabschiedet Oberst Christian John (li.) und begrüßt als neuen Kommodore Oberst Markus Knoll (re.).  (Foto: gi)
Generalmajor Peter Klement verabschiedet Oberst Christian John (li.) und begrüßt als neuen Kommodore Oberst Markus Knoll (re.). (Foto: gi)
Generalmajor Peter Klement verabschiedet Oberst Christian John (li.) und begrüßt als neuen Kommodore Oberst Markus Knoll (re.). (Foto: gi)
Generalmajor Peter Klement verabschiedet Oberst Christian John (li.) und begrüßt als neuen Kommodore Oberst Markus Knoll (re.). (Foto: gi)
Generalmajor Peter Klement verabschiedet Oberst Christian John (li.) und begrüßt als neuen Kommodore Oberst Markus Knoll (re.). (Foto: gi)

In einem feierlichen Appell vor 700 Gästen (in der überwiegenden Zahl waren es Soldaten und Zivilangestellte des Bundeswehrleistungszentrums) wurde das Lufttransportgeschwader (LTG) 62 von Oberst Christian John an Oberst Markus Knoll übergeben. „Sie haben die Verantwortung in einer globalen Krise im März 2020 übernommen, der A400M war zu dieser Zeit in seiner Rolle als fliegende Intensivstation für 126 Menschen der rettende Anker, die nach Covid-Erkrankung qualifizierter medizinischer Betreuung zugeführt werden mussten“, sagte in seiner Ansprache Kommandeur Generalmajor Peter Klement vom Fliegende Verbände im Luftwaffentruppenkommando in Köln. John sei immer der Kommodore zum Anfassen gewesen, auf ihn konnten sich alle uneingeschränkt verlassen.

Interessante und aufregende Zeit

Auch habe der scheidende Oberst den Verband im Routinebetrieb und im Krisenmodus stets nach vorne geführt. „Sie haben es verstanden, ihr unterstelltes Personal durch eine klare Erwartungshaltung zielgerichtet zu führen, wobei Sie auch stets vorlebten, was Sie von allen anderen forderten“, so der Generalmajor. In seiner Abschiedsansprache ging John auf ein entscheidendes Ereignis vor 34 Jahren ein. „Als Oberfähnrich der Marine wurde ich vom damaligen Kommodore des LTG 62, Oberst Reinhard Hoppe in dessen Büro zum Leutnant zur See befördert. Hätte mir damals jemand gesagt, ich würde einmal selbst in diesem Büro sitzen, ich hätte ihn wohl für verrückt erklärt“, sagte John. Eine interessante und aufregende Zeit sei nun nach vier Jahren vorbei. Sie habe die Verschmelzung von drei Lufttransportgeschwadern zu einem, die Metamorphose des A400M vom vermeintlichen Pannenflieger hin zum Medienstar zum neue Engel der Lüfte gebracht.

Schwierigste Operation

Der Oberst erwähnte einen der wohl spektakulärsten Einsätze, der vermutlich in die Geschichte eingehen werde. Die Evakuierungsoperation im August 2021 war die bis dahin schwierigste Operation für das LTG 62, sie sei auch zweifelsohne ein Wendepunkt in der Entwicklung des Verbandes gewesen. Nach der Rückverlegung der Kräfte aus Masar-e Scharif zum Ende des Afghanistan-Einsatzes standen kaum noch Ressourcen zur Verfügung. Im Ergebnis konnten 5000 Frauen, Männer und Kinder aus unmittelbarer Gefahr gerettet werden. Das Geschwader sei seiner Rolle als „first responder“ mehr als gerecht geworden. Solche Leistungen ließen sich nur im Team erbringen. „Mir fällt es schwer, den Verband zu verlassen. Es sind wohl zwei weinende Augen als ein lachendes und ein weinendes Auge. Es war ein tolles Erlebnis, diesen Verband führen zu dürfen in einer Zeit, die interessant, aber auch gefährlich ist“, sagte Christian John.

Wechsel nach Potsdam

In seiner neuen Verwendung wird er sich in Potsdam als Abteilungsleiter des Einsatzführungskommandos mit den Aspekten der nationalen Krisenvorsorge sowie den Erfahrungen aus den Einsätzen und einsatzgleichen Verpflichtungen befassen. Nachfolger von John ist Oberst Markus Knoll, er trat in die Bundeswehr 1996 ein, seine letzte Verwendung war die Leitung Arbeitsbereich III Planungs/Führungsstab im Bundesverteidigungsministerin in Berlin. Knoll ist geboren im März 1977, ist verheiratet und hat drei Söhne.


Von Giebel, Hans-Heiner
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